Parasit verlängert Leben

 

 

 

 

- In den Wissenschaftsressorts einiger Zeitungen konnte man dieser Tage eine Notiz finden, nach der Ameisen länger leben, wenn sie von einem bestimmten Parasiten befallen sind: Zehnmal länger kann eine bestimmte Ameisenart leben, wenn sie sich mit einem Bandwurm infiziert . >> 

Eine Forschungsgruppe an der Universität Mainz hatte sich schon seit Jahren mit dem Thema befasst. Nun war das markante Studienergebnis veröffentlicht worden: Die Arbeiterameisen der Gattung Temnothorax nylanderi, die am Waldboden ihr Gemeinwesen in totem Holz und Eicheln bilden, werden in der Regel höchstens zwei, meist weniger Jahre alt. Anders die Königin, die nicht selten zwanzig Jahre erreicht. Wenn jedoch die Arbeiter, so wurde beobachtet, die Larven des Bandwurms Anomotaenia brevis aufgenommen hatten, verlängert sich deren Leben um das Vielfache, an das der Königin heranreichend.

 

- Parasiten, die das Verhalten ihrer unfreiwilligen Wirte steuern können, sind bekannt. Der Ameisen-Zombie-Pilz etwa,  Cordyceps unilateralis >>. Er vermag eine erstaunlich differenzierte Fremdsteuerung bei den Zimmermanns-Ameisen auszuüben, die in Baumkronen leben. Sporen des Pilzes können den Chitinpanzer der Gliederfüssler durchdringen und einen Mycelfaden zum Gehirn der Ameise bilden. Diese sondert sich daraufhin ab und klettert mit ungelenken, dennoch zielgerichteten, zombieartigen Bewegungen den Stamm des Baumes herab, um sich im dunklen, feuchten Wurzelbereich an einem Blatt festzubeißen, stets mit der Blattseite nach Norden. Dort tötet der Pilz die Ameise und benutzt ihren Kadaver als Substrat. Der Stiel mit dem Fruchtköper wächst später aus ihrem Kopf heraus.

 

- Hier bewirkt der Parasitenbefall früher oder später den Tod seines Wirts.

 

- So auch beim Befall mit dem Kleinen Leberegel, der die infizierte Ameise als Zwischenwirt ähnlich strategisch gezielt in den Untergang treibt. Auch hier sondert sich die Ameise ab, klettert einen Grashalm hoch, um dort an der Spitze zu verharren, bis sie von einer grasfressenden Ziege, dem Zielwirt des Parasiten, verschlungen wird.

 

- Offensichtlich ist die Strategie, die das Leben der infizierten Ameisen verlängert, eine andere. Der vom Bandwurm anvisierte Wirt ist der Specht. Im Unterschied zu Schaf und Ziege, die weidend auf der Wiese mit einem Grasbüschel unabsichtlich die ein oder andere Ameise verschlingen, ernährt sich der Specht von Insekten. Er sucht gezielt nach Ameisennestern, die er in hohlen Bäumen, Eicheln oder unter der Baumrinde heimsucht. Und wenn er eines gefunden hat, tut er sich daran gütlich. Er frisst nicht eine oder zwei, sondern hunderte von Ameisen. Auf diese Weise erhöht sich für den Bandwurm die Wahrscheinlichkeit, seine Larven dem Specht zuzuführen, je länger die infizierten Ameisen leben.

 

- Dieser Strategie folgend, sondern sich diese auch nicht ab, sie bleiben in ihrem Verband. Dort werden sie merkwürdigerweise von ihren Genossen mit besonderer Rücksicht behandelt, sogar teilweise gepflegt und gefüttert. So scheint, was die Studie hervorhebt, der Parasit auch einen Einfluss auf die nicht infizierten Individuen im Ameisenstaat auszuüben. Die Infizierten werden versorgt und geschont, ähnlich der Königin, als hätte sich eine besondere Kaste entwickelt.

 

- Das dürfte sich auf Dauer auf den gesamten Verband in zerstörerischer Weise auswirken.

 

- In der Tat verschiebt sich die Lebenserwartung der nicht befallenen Ameisen. Sie sterben früher und scheinen insgesamt geschwächt. Als "des Parasiten langen Arm" bezeichnet die Studie diesen Effekt.

 

- Die Situation des befallenen Ameisenstaats entspricht astrologisch der Verbindung von Jupiter und Pluto. Es ist der Zwang zur falschen Integration, ein nicht vollzogener Bruch, der sich darin kundtut. 

Nach der Münchner Rhythmenlehre geht die Jupiter-Pluto-Verbindung aus der Jupiter-Neptun-Entwicklung hervor, sofern die dort geforderte Vereinzelung nicht stattfindet. Die Konstellation weist damit, in der Entwicklung der Gestalt, vom Prinzip im Zeichen Fische, über Wassermann, Steinbock, Schütze, Skorpion bis zur Gegenwart im Zeichen Waage auf die Lücke von Wassermann und Steinbock hin. Der Weg der Loslösung wurde nicht gewagt. Der Konstellation von Uranus-Saturn entsprechend, die in Jupiter-Neptun als Lücke enthalten ist. Mit Jupiter-Pluto wird an der falschen Vereinheitlichung festgehalten, was in der Konsequenz zur Auflösung des Verbandes führt.

 

-  Schütze und Skorpion stellen im Verlauf der oberen Tierkreishälfte jene Phasen dar, die in der unteren Hälfte den Zeichen Krebs und Löwe und der Verbindung von Mond und Sonne entsprechen, der Rückseite von Jupiter-Pluto. Wolfgang Döbereiner nennt die Verbindung von Sonne und Mond die Lebensflamme. Ihr Verhältnis zueinander gibt den Takt der Monate an.

 

- Das passt, da es beim Thema der Studie um das verlängerte Leben geht. Aber mit Jupiter-Pluto und Pluto im zwölften Haus ist es ein besetztes Leben.

 

- Die Mainzer Studie mit dem Titel  "Parasiten als Jungbrunnen: Infizierte Ameisen leben länger" >>  wurde am 19. Mai. 2021 in The Royal Soceity veröffentlicht.

Erstmalig publiziert hatte die Mainzer Forschungsgruppe das Thema des durch Parasiten verlängerten Lebens der Ameisen dort jedoch bereits am 22. November 2015. >>

Der Tag kann daher als Eckdatum gelten.

 

 

Veröffentlichung:  The parasite's long arm ... 

The Royal Soceity, London, 22. November 2015, Tageshoroskop

 

- Es fällt auf, dass die erste Veröffentlichung von 2015, auf 29° Skorpion, fast gradgenau gegenüber der von 2021 auf 29° Stier stattfand. Ein Hinweis, dass die Tierkreisachse möglicherweise mit dem Thema zu tun hat.

 

- Mit dem Sonnenstand von 29,9° Skorpion ist der Herbstverbund mit den Zeichen Schütze, Skorpion, Waage zuständig. Dessen Anführer, das Zeichen Schütze, kommt aus Haus elf und verweist damit auf eine neue Anschauung, die mit dem Jupiter in Haus sieben, der Öffentlichkeit präsentiert wird. Mit Jupiter in der Jungfrau geht es dabei um Bedrohungen des Lebens und der Warnung davor.

 

- Die Jupiter-Pluto-Verbindung ist hier als Spiegel gegeben. Der Tag des bevorstehenden Übergangs der Sonne vom Skorpion in den Schützen unterstreicht das Thema  der Verbindung. Pluto im Spiegel in Haus zwölf im Steinbock steht für die Bedrohung, indem er anzeigt, dass bereits das Prinzip besetzt ist und ein nicht sichtbarer Zwang besteht.

 

- Das Leben der einzelnen Ameise ist nicht mehr ihr Leben. Dementsprechend befinden sich Sonne, Saturn und Merkur in Konjunktion, die Versklavung anzeigend, die im Sinne der Hörigkeit nicht mehr als solche erlebt wird. Das Ergebnis ist mit der Venus in der Waage in Haus acht, in Opposition zu Uranus in Haus zwei, die Zeitlosigkeit eines verlängerten Lebens, das nicht mehr das eigene ist, sondern von der Funktion des Parasiten bestimmt ist. Und das sich wegen der nicht vollzogenen Absonderung auflösend auf den Verband auswirkt.

 

 

 

---

 

 

 

- Da kann die Frage aufkommen, was es mit der verlängerten Lebenserwartung in der Industriegesellschaft auf sich hat.  Schließlich wird es den Verdiensten der Naturwissenschaft und der mit ihr verbandelten Medizin zugerechnet, wenn der Mensch in den Wohlstandsländern heute im Durchschnitt mehr als doppelt so alt wird wie noch vor dreihundert Jahren. 

 

- Ein Trugschluss. Die längere durchschnittliche Lebenserwartung in den Wohlstandsländern ist auf den Wohlstand zurückzuführen. Auf die mit Wohlstand verbundene ausreichende und regelmäßige Ernährung sowie Hygiene und Zugang zu sauberem Wasser. Sie ist nicht das Verdienst der Naturwissenschaft. Eher scheint das Gegenteil der Fall, wie sich anhand der abnehmenden Todesrate bei Ärztestreiks in einigen Ländern abzeichnete. So ging die Sterberate beim dreimonatigen Ärztestreik in Jerusalem im Jahr 2000 zurück. Auch in anderen Ländern zeigten sich während Ärztestreiks ähnliche Ergebnisse. >>

Ergänzend zeigt sich innerhalb der Wohlstandsländer eine geringere Lebenserwartung im Bereich der Städte, als auf dem Lande, wo, im Verhältnis zur Bevölkerungszahl, deutlich weniger Ärzte praktizieren.

Die durchschnittlich niedrigere Lebenserwartung vergangener Jahrhunderte ergibt sich aus der Not und den Lebensumständen der ärmeren Schichten, deren Vertreter oft nicht älter als dreißig Jahre wurden. 

Wohlhabende jedoch hatten auch in vergangenen Jahrhunderten eine kaum geringere Lebenserwartung als die Menschen heute in den Wohlstandsländern.

siehe: Ivan Illich, Die Nemesis der Medizin, Kritik der Medikalisierung des Lebens

 

- Sind allgemeiner Wohlstand und Hygiene nicht etwa Leistungen der Naturwissenschaft, Medizin und Industrie?

 

- Eigentlich nicht. Die Hygieneregeln sind seit der frühesten Antike bekannt. Sie waren sogar Teil religiöser Vorschriften, etwa in den mosaischen Büchern. Die Ärzte des Industriezeitalters hatten es da weniger mit der Hygiene. Semmelweis, der heute als Retter der Mütter gilt, weil er Händewaschen und Hygiene am Wochenbett anmahnte, wurde von seinen Kollegen geächtet und verfolgt. Auch Paracelsus wurde von der etablierten Ärzteschaft seiner Zeit angegriffen, weil er die Seuchenhygiene einführte. Was zeigt, dass homöopathische Ärzte schon damals verständiger waren, als das medizinische Establishment.

Und was den Wohlstand betrifft, so fragt sich, ob der Wohlstand der Industriegesellschaften nicht auf Kosten der ärmeren Teile der Welt zustande gekommen ist. Schließlich ging die Industrialisierung mit der Kolonialisierung und Rohstoffausbeutung einher. Denn mit Blick auf die gesamte Menschheit schaut es nicht so aus, als habe sich an dem Verhältnis von Armut und Wohlstand noch an der durchschnittlichen Lebenserwartung viel geändert. 

 

- Das würde einer Bemerkung von Friedrich Georg Jünger entsprechen: Auch der kleinste technische Arbeitsvorgang verbraucht mehr an Kraft, als er hervorbringt ... Die Technik schafft keinen neuen Reichtum, sie baut den vorhandenen ab ... Jenem Gefühl eines metaphysischen Hungers, das uns beim Anblick der Maschine ergreift, entspricht der physische Hunger: Die Nahrung wird knapper.

 Die Perfektion der Technik /  Friedrich Georg Jünger

 

 

 - Alles das, was ohne den Weg der Gestalt Raum und Zeit einnimmt, was nicht als Gegenüber gewachsen, sondern aus der Zweckbestimmtheit methodisch gefertigt ist, muss den Raum und die Zeit der Gestalten verbrauchen. Wer nicht durch die Tür kommt ..., ist ein Dieb und ein Räuber, heißt es in der Schrift des Johannes. Joh.10:1

Die Industrie und ihre Produkte tragen von Haus aus den Charakter des Parasitären. 

 

***

 

 

 

 

(C) Herbert Antonius Weiler, Oktober 2021