Zur Entsprechung westlicher und chinesischer Tierkreisphasen
- Bei einigen chinesischen Tierkreiszeichen, kommt, wenn man sie mit der entsprechenden jahreszeitlichen Phase des westlichen Tierkreises vergleicht, eine spezifische Charakteristik der westlichen Zeichen zum Ausdruck. Der Wassermann, dem der Phosphor zugeordnet wird, erscheint als Tiger oder Katze, das Tier mit den phosphoreszierenden Augen, der Löwe als der sich brüstende Affe, der Krebs als Ziege, der Skorpion als Schwein. Andere Bilder zeichnen einen Aspekt: das lastentragende und Beweglichkeit ermöglichende Pferd als Zwillinge - der flüchtige Hase als Fische - die Ratte, in ihrer beflissenen Beweglichkeit der Nahrungssuche erinnert an die rastlose Aktualitäts-Gier des Schützen. Schütze-Geborene, darauf angesprochen, erkennen sich oft wieder.
- Es heißt, die chinesische Astrologie habe sich unabhängig vom babylonisch-griechischen Zodiak entwickelt.
- Der chinesische Tierkreis ist nicht so originell, wie mitunter behauptet. Beim älteren System der Mondhäuser kann eine Unabhängigkeit angenommen werden, da diese sich allein aus der Beobachtung des Sonne-Mond-Zyklus ergeben und adäquate Systeme in etlichen antiken Kulturen unabhängig voneinander aufgekommen sein dürften.
Was jedoch die Zwölfereinteilung und die Tierkreisbilder angeht, so sind die babylonischen Vorbilder offensichtlich.
Der Astrologiehistoriker Franz Boll stellt dazu fest: dass hier ein Kreis babylonischer Sternbilder vorliegt, der die zwölf Doppelstunden, Tage, Monate und Jahre bezeichnet hat, dass dieser Kreis in der ägyptischen Astrologie...umgestaltet worden ist, vielleicht in der Absicht ihn der alten ägyptischen Priesterweisheit zuzuschreiben; dass er dagegen in seiner mehr ursprünglichen Form von Babylon aus nach dem östlichen Asien übertragen wurde, wo er noch heute in Geltung steht. Franz Boll, Sphaera, / Zur Geschichte der Sternbilder, S. 338 -341
- Ausschlaggebend für astrologische Entsprechungen des griechischen Tierkreises zum chinesischen können mithin nur die sich deckenden Jahreszeitenphasen und Tagesphasen sein.
Auch wenn die chinesische Astrologie keinen Zodiak enthält, ist doch die Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche auch in China gleich der westlichen Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche - ebenso wie die Sonnenwenden und das Herbst-Äquinoptikum.
Da die zwölf chinesischen Zeichen, wie der westliche Tierkreis, auf dem Jahreszeitenlauf basieren und dessen Charakteristika entsprechen, liegt es auf der Hand, dass sich Übereinstimmungen der Phasen anhand der Deckungsgleichheit im Jahreslauf ergeben.
- Daher sind die jeweiligen zwölf Phasen in ihrer jahreszeitlichen Kongruenz zu sehen. So entspricht die Ratte dem Schützen, der Büffel dem Zeichen Steinbock, der Tiger dem Wassermann, der Hase den Fischen, und das Zeichen Drache dem Widder - oder anders gesagt: das Tierkreiszeichen Ratte gibt die chinesische Sicht auf den Schützen wieder, der Drache, als Frühlingsbringer, die Sicht auf den Widder, usw.
- Die Ratte stellt freilich eine treffliche Komplementierung des Bildes Schütze dar, manchmal durchaus auch physiognomisch nachvollziehbar.
- Bestimmte Wesenszüge, etwa die Zickigkeit von Krebs-Geborenen, wenn sie sich unwohl fühlen, am falschen Platz sind, das ich mag kein Blatt... der Ziege im Märchen vom Tischlein-deck-dich. Auch das Katzenhafte im phosphoreszierenden Augenausdruck der Wassermann-Geborenen. Auch findet sich bei Jungfrau-Geborenen mitunter jener Ausduck des warnenden Achthabens zwischen Nase, Wangenknochen und Augenpartie, der dem eines Hahnes ähnelt. Und die Aggressionsäußerung der Waage kann an die des kläffenden Hundes erinnern. Auch im Märchen von den vier Bremer Stadtmusikanten >> steht der Hund für den dritten Quadranten.-
- Der Drache wurde in China mit der Bildung der ersten Zentralmacht zum Staatssymbol.
Der Herrscher des Reiches Qin, welcher um 221 v. Chr. die anderen streitenden Reiche unterworfen hatte und China unter seiner Herrschaft erstmals vereinigte, führte das Bild des Drachen als Staatswappen ein. >>
Es ist kennzeichnend, wenn der im Zeichen Widder geborene englische Staatsphilosoph Thomas Hobbes in dem vom Bügerkrieg zerworfenen England seiner Zeit ebenfalls das Motiv des Drachens, den Leviathan >>, wählte, um darin eine im Sinne der Kollektivierung absolute Zentralmacht zu veranschaulichen, der sich alle zu unterwerfen hätten, um der Befriedung willen.
- Der Drache nimmt im gesamten ostasiatischen Raum die Jahresphase ein, die der des westlichenWidders entspricht, beginnend mit dem Frühling. Das folgende Zeichen Schlange, der Zeit des Stiers entsprechend, wird auch Kleiner Drache genannt.
- Der Leviathan oder Ouroboros - Schwanzfresser, der sich in den Schwanz beißende, kreisende Drache galt in der Antike als Bild des Zyklus schlechthin.
Er stand für das Wiederkehrende des Jahreskreislaufs und damit auch für den Tierkreisreigen.
Hier stimmt das Bild des Leviathans mit dem des chinesischen Drachens als Frühlingsbringer überein, wenn am Widder-Punkt, am Beginn des neuen Tierkreisreigens, der Kopf des Drachens seinen Schwanz verschlingt, den alten Tierkreis. Der Widder-Punkt ist der Kopf des Leviathans, der sich kreisend in den eigenen Schwanz beißt, der Jahreskreislauf des Tierkreises.
-Wenn der Drache als chinesische Version des Frühlingszeichens Widder bei der Gründung des chinensischen Reiches unter Qin zum Staatssymbol für den Zusammenschluß unter eine absolutistische Zentralmacht erklärt wird, ähnlich wie später bei Thomas Hobbes der Leviathan>> so steht dies für die Unterwerfung des Mars, als Repräsentant des eigenen Anfangs des Individuums, im Kollektiv.
Es steht für den zum Pluto gewordenen Mars.
Wenn der Mars als Rächer des Neptun im Sinne des Anfangs des Einzelnen im sozialen Geflecht nicht mehr zugelassen ist, muss er als Mars kollektiv erscheinen. Und damit zum Pluto werden. Das ist das Bild des Drachens.
Im Judentum und mehr noch im späteren Christentum entwickelt sich der Antagonismus von Schlange = Levjathan - und Fisch. Die Schlange, so Rudolph Steiner, soll zum Fisch gewandelt werden.
Daher heißt es in den Evangelien über die Bitte an Gott: Mat. 7, 8-9 "Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird geöffnet werden. Oder welcher Mensch ist unter euch, der, wenn sein Sohn ihn um ein Brot bittet, ihm einen Stein geben wird? Und wenn er um einen Fisch bittet, wird er ihm eine Schlange geben?"
Sofern der Leviathan die Masse bedeutet, nicht nur im Sinne der Materie, sondern auch im Sinne einer gesellschaftlichen Masse als Kollektiv, steht der Fisch für den eigenen Anfang des Individuums, für das Heraustreten des Menschen aus der Masse und das seelische Anwesendwerden des Einzelnen. Daher steht der Fisch in der jüdischen Tradition für das Einzige, welches die Person betrifft.
- Der Leviathan stellt die geschlossene Zeit dar, eine Zeit ohne Entwicklung.
- Im Bild der Kupfernen Schlange und des Aeskulap-Stabes erfährt das Kreisen des Leviathans eine Öffnung, indem die Schlange sich entwickelt und aufrichtet und zur Serpentine wird.
Parallelzeichen
Der Horizont als die Linie zwischen Aszendent und Deszendent im Horoskop teilt den Tierkreis in die Tag- und die Nachthälfte. Das System der zwölf Doppelstunden des Tages findet sich in den zwölf Phasen des Jahres wieder, wobei der Frühlingsanfang mit der Tag- und-Nachtgleiche und dem Sonneneintritt in das Zeichen Widder dem Sonnenaufgang entspricht.
Die sechs oberen Phasen von Fische bis Waage und die sechs unteren Phasen von Widder bis Jungfrau werden in der Münchner Rhythmenlehre als zwei gegenläufige Bewegungen aufgefasst, die am Aszendenten beginnen und sich am Deszendenten, im Zusammentreffen von Waage und Jungfrau, begegnen.
Dabei werden die Stationen des unteren Weges als die phänomenalen Entsprechungen des oberen Weges, des Weges der Fügung betrachtet. Spiegelpunkte und entsprechende Konstellationen von Planeten können sich ergeben, indem diese über 0° Widder in gleichem Streckenverhältnis stehen.
Der Tierkreis enthält indes noch eine andere Teilung in zwei Hälften. Das ist die Teilung der Parallelzeichen, die sich über die Achse von 0° Löwe/30° Krebs und 0°Wassermann/30° Steinbock spiegeln und die auf diese Weise korrespondierende Phasen veranschaulicht.
Bei Ptolemäus findet sich eine entsprechende Einteilung. Aber auch schon 150 Jahre zuvor, in den ägyptisch-griechischen Tierkreisdarstellungen der Tempelanlage von Dendara, bei denen griechische, babylonisch und ägyptische Einflüsse zusammen kommen.
Ein Märchen erzählt von Sonne und Mond, den beiden großen Lichtern, als Elternpaar. Das Paar hat zehn Kinder, die aus fünf Geschwisterpaaren bestehen. Das sind die fünf Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn mit ihren zwei Tierkreiszeichen, jeweils einem Jungen und einem Mädchen. In der chinesischen Systematik die Zehn Himmelsstämme.
Zusammen ergeben sie die zwölf Tierkreiszeichen, beginnend mit Löwe und Krebs, den Eltern, deren Planeten Sonne und Mond sind.
Dann zu Seiten des Löwen die Jungfrau, zu Seiten des Krebses das Zeichen Zwillinge. Beiden Zeichen zugeordnet ist der Merkur, der Jungfrau der Merkur des Abends, den Zwillingen der Merkur des Morgens.
Dem folgt auf der Seite des Löwen die Waage mit der Venus des Abends und auf der Seite des Krebses der Stier mit der Venus des Morgens.
Weiter auf der Löwe-Seite der Skorpion mit dem früher zugeordneten Mars des Abends, auf der Krebs-Seite der Widder mit dem Mars des Morgens.
Dann der Schütze mit dem Jupiter des Abends und das Parallelzeichen Fische mit dem früher zugehörigen Jupiter des Morgens.
Bei 30° Steinbock auf der Seite des Löwen mit dem Saturn des Abends und 0° Wassermann auf der Seite des Krebses mit dem Saturn des Morgens schließt sich der Kreis der parallelen Zeichen.
(...)
Der Janus-Punkt
Im Julianischen Kalender, der nach der Reform des Julius Cäsar mit dem ersten Neumond nach der Wintersonnenwende des Jahres 44 v. Chr. begann, fallen 0° Wassermann und 30° Steinbock in den Januar. Schon um 153 v. Chr. hatte man den Jahresbeginn vom März auf den Januar verlegt.
Der Monat ist nach Janus benannt, dem doppelgesichtigen Gott des Anfangs, der zugleich nach vorne und nach hinten schaut. Er wurde der Gott der Türen und Tore genannt, der Türöffner. Den einen galt er als Sohn des Saturn, den anderen als dessen Widerspiel. Er wird als einer der ältesten römischen Götter betrachtet. Nicht nur der Jahresbeginn war dem Janus gewidmet, sondern auch die einzelnen Monatsanfänge, die Kalenden.
Traditionell, dem lunisolaren babylonischen Kalender folgend, sollten die Kalenden mit dem jeweiligen Neumond übereinstimmen. Der lunisolare zehnte Monat, der Dezember sollte also ursprünglich mit dem zehnten Neumond beginnen und der Januar mit dem elften.
Die römische Zählung hatte sich jedoch im Laufe der Jahrhunderte verschoben, so dass die Monate nicht mehr mit den Mondphasen und Jahreszeiten übereinstimmten. Mit Cäsars Regelung einer vom Mond unabhängigen Monatszählung, wurde der Beginn des Januar als Jahresbeginn einmalig auf den ersten Neumond des Jahres 44 v. Chr. festgelegt. Die elfte Tierkreisphase, das Zeichen Wassermann, begann von nun an erst um den 20. Januar.
Janus auf einem Relief der Darstellung des Pontius Pilatus der Kreuzwegstationen in der Krypta der Kirche St. Andreas in Köln
Die Scheidung von Wassermann und Steinbock wurde im Jahreskreis und damit auch im Tierkreis als Entfaltung der Zeit gesehen. Dennoch war der Eintritt in die Zeit, der Kardinalpunkt von Null Grad Steinbock, maßgeblich für die Zählung.
Auch im chinesischen Jahreskreis fällt der Punkt 0° Wassermann / 30° Steinbock in die Zeit des Jahresanfangs, der allerdings nicht, wie in Cäsars einmaliger Regelung im Jahre 45 v.Chr., mit dem ersten Neumond nach der Wintersonnenwende, sondern mit dem zweiten Neumond beginnt.
Das entspricht der ursprünglichen lunisolaren Reihenfolge, nach der der Winteranfang der zehnten Mondrunde nach Frühlingsanfang entspricht und der elfte Monat mit dem zweiten Neumond danach beginnt.
- Der Januskopf repräsentiert zur einen Seite den Saturn des Steinbocks und zur anderen den Saturn des Wassermanns. So schaut das eine der beiden Gesichter meist ernst, das andere heiter. Das Zeichen Wassermann wird heute dem Uranus zugeordnet.
- Daher wurde Janus mal als Sohn des Saturn, mal als dessen Widerspiel, im Sinne des Wassermann/Uranus gesehen.
- Stellt der Janus-Punkt die Scheidung der Herrscher der Tages- und Nachthälften dar?
Der doppelgesichtige Saturn dem Wassermann zur einen und dem Steinbock zur anderen Seite zugewandt?
- Auch die Zeremonie der Amtseinführung des amerikanischen Präsidenten fällt auf den Punkt 30° Steinbock / 0° Wassermann. Seit 1933 wird sie stets am 20. Januar abgehalten.
- Aber es ist nicht der Anfang des Tierkreises. Wie im westlichen Jahreskreis unterscheidet sich auch im chinesischen der Beginn des Jahres mit der Monatszählung vom Beginn des Tierkreises.
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- Die Scheidung zwischen dem Jupiter-Zeichen Fische und dem Mars-Zeichen Widder ergibt im griechischen Zodiak den Anfang des Tierkreises, den Frühlingspunkt, definiert durch den Schnittpunkt von Sonnenbahn und Himmelsäquator, der Tag-und-Nachtgleiche zu Beginn des astrologischen Jahres.
- Den Parallelpunkt dazu, also 0°Widder, gespiegelt über die Parallelachse von 0°Wassermann/30°Steinbock, bildet 30°Skorpion/0°Schütze.
- Hier fällt auf, dass das dem westlichen Schützen jahreszeitlich als auch tageszeitlich entsprechende chinesische Tierkreiszeichen, die Ratte , dort als das Anfangszeichen gilt. -
- Um etwa 15° Grad verschoben, wegen der lunisolaren Zählung. -
- Obgleich die Phasen der chinesischen Tierkreiszeichen gegenüber den griechischen um etwa 15° verschoben sind (entsprechend der Monats-Zählung, die mit dem zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende beginnt, dem chinesischen Jahresanfang, meist Mitte Wassermann), bezieht sich Ihre Zählung, wie im lunisolaren Kalender üblich, auf die vorhergehenden Kardinalpunkte im Jahr und die entsprechenden Jahresphasen. -
- So dass der chinesische Büffel dem Zeichen Steinbock entspricht. Dieser steht im Wasser. Dem Fischschwanz in der Darstellung des westlichen Steinbocks entsprechend.
- In der Münchner Rhythmenlehre, wird die Phase des Schützen als die Fügung bezeichnet. -
- Was bedeutet es, wenn im chinesischen Tierkreis die Fügung als Anfang des Tierkreises gesehen wird?
- Ist hier der Mars, als Herrscher des Anfangszeichens Widder, mit dem Jupiter verbunden? -
- Wie eine Verbindung von Mars und Jupiter? Diese würde anzeigen, dass es nicht zur Vereinzelung, nicht zum fälligen Bruch mit dem Kollektiv kam, der Weg über Uranus und Saturn nicht stattfand. Damit einen Zwang zur Vereinheitlichung und formale Harmonie andeutend. -
- Zum Bild des Schützen gehört der Bogen. Seit der Antike wird er als ein Zentaur dargestellt. Der Unterleib ein galoppierender Pferdekörper, manchmal nur mit Vorderhufen. Der hintere Teil mitunter noch der eines Wassertieres, fischartig, der obere Teil ein Mensch, mit dem Bogen zielend. -
- Ist er ein Jäger? Warum dann stets mit Bogen? Warum nicht auch ein Speer? Diana etwa, die Göttin der Jagd wurde auch mit Speer abgebildet.-
- Der Bogen muss es sein. Er steht für den Kardinalpunkt, der in der Bewegung hinter dem Schützen liegt. Bei dem Übergang vom Steinbock über den Kardinalpunkt zum Schützen entsteht die Zeit: Das Wort, bisher nur gedacht - jetzt ist es ausgesprochen.
Das ist wie der Abschuss des Pfeils. Man spricht ja auch vom Zeitpfeil.
Die Bewegung ist eine gespiegelte, die Bogensehne die Spiegelachse. Sie wird herangezogen und schnellt dann über den Nullpunkt in die Gegenrichtung. Und schiebt den Pfeil.
Wenn das Wort ausgesprochen ist, geht es seinen Weg. Die Bogensehne, die weit zurückgezogen wurde, bringt in die Zeit, was aus dem vierten Quadranten heraus möchte.
Deswegen, wegen des Übergangs vom vierten zum dritten Quadranten, erscheint der Schütze mit dem gespannten Bogen. Und dem Pfeil auf weit zurückgezogener Sehne, sein Ziel anvisierend. Die Sehne ist die Kardinalachse von 0° Steinbock.-
- Bei einer Schusswaffe ist diese Bewegung nicht gegeben. -
- Da ist keine Bewegung. Das Gewehr entspricht ja der Saturn-Uranus-Verbindung. Der in formalen Regeln eingeschlossene Uranus ist dabei das Sprengpulver im Gewehrlauf.-
- Wer Saturn-Uranus im Horoskop hat, neigt zu Schieß-Phantasien. Dabei geht es nicht darum, jemanden zu erschießen, sondern um das Schießen selbst. Der Obsession liegt am Schuss als solchem, diese Komprimierung einer Eingeschlossenheit des Drucks, das Schießpulver im Lauf, das sich dann in der fliegenden Kugel entlädt. Das ist beim Bogenschuss nicht gegeben, da dies ja mehr eine fließende Bewegung des Spannens und Entlassens darstellt, gleichwohl mit einem eindeutigen Abschuss, der Entscheidung.-
- Bei Bogenschuss-Phantasien dürfte es weniger um den Schuss als solchen gehen, als um das Verhältnis zum Ziel in der Ferne. Das ist das Anvisieren des Schützen. Das Schauen. Der gespannte Bogen gibt ein Bild des Auges im Profil. Die Blickrichtung ist die des Pfeils. Es ist das Schauen, was im Schützen entsteht.-
(...)
(C) Herbert Weiler 2012/2016
© H e r b e r t A n t o n i u s W e i l e r