Der Cannabis-Minister

 

 

 

- Die Kölner Behörden entwickelten in den Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine gewisse Neigung,  die teils gewachsenen und teils stadtplanerisch angelegten alten Strukturen und Plätze der Stadt zu zerstören. Ein Dombaumeister traf dazu seinerzeit die Feststellung, der Krieg habe strukturell nicht annähernd so viel Zerstörung hinterlassen wie die Bauwut der 1960er Jahre mit ihren Stadtautobahnen, die ganze Häuserreihen verschwinden ließen, die Viertel zerteilten und die Stadt durchschnitten. Auto-Köln müsse von nun an der Name der Stadt lauten, urteilte Heinrich Böll.

 

- So besteht etwa der einstmals prächtige und weitläufig angelegte Barbarossaplatz heute nur noch aus einer großen Verkehrskreuzung, deren titanische Überladung in Gestalt des Gewirrs von Stadtbahnoberleitungen, Schienen und Strassen den einstigen Charakter eines großzügigen Platzes nur noch in der Monstrosität der technischen Verwahrlosung erahnen lassen.

 

Nicht viel anders der Ebertplatz. Zwar gibt es hier noch eine größere, begehbare Fläche, aber von einem Platz kann nicht die Rede sein, eher von einem möblierten, mehrstöckigen Freizeitgelände mit integriertem U-Bahnhof. Der aus der ehemaligen Tschechoslowakei vor dem kommunistischen Regime emigrierte Pravoslav Sovak meinte einmal angesichts der finsteren U-Bahneingänge mit den abgeplatzen Sichtbetonplatten und den ausgerissenen, lieblos nur mit Asphalt geflickten Fliesen der Gehsteige, im gesamten Ostblock habe es eine solche Öde und Verkommenheit nicht gegeben. Das ist eine Weile her und mittlerweile hat sich am Ebertplatz ein Drogenklientel etabliert, sodass jeder, der sich auf den Weg zur U-Bahnstation begibt, ein Spalier von Cannabis- und Crack-Händlern zu passieren hat, die die Vorbeikommenden auf Geeignetheit mustern und, ihnen mehr oder weniger zudringlich in den Weg tretend, stichwortartig flüsternd einen Bedarf abfragen.

 

- Nach der Freigabe des Cannabis-Konsums durch den Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich diese Zudringlichkeit keineswegs verringert, wie man es intendiert und erwartet hatte, indem die illegalen Verkehrswege der Droge durch geregelte Abgabestellen ausgeschaltet werden sollten, sondern im Gegenteil: Das Angebot hat sich extrem vergrößert und die bei Dämmerung über dem Ebertplatz hängenden Cannabis-Wolken, die zu durchschreiten sind, haben zugenommen. Auch die Nachfrage ist erheblich gestiegen, da die Legalisierung eine angebliche Harmlosigkeit des zuvor vielen Jugendlichen durchaus noch verdächtigen Cannabis suggerierte, zu dem einige zwar gerade wegen des Ruchs des Verbotenen griffen, das sich aber trotzdem für viele ausschloss.

 

- Das ist nun anders. So sieht man nun mehr Jugendliche, teils noch Kinder, vielleicht dreizehn oder vierzehn Jahre alt, etwa auf einem Mäuerchen am Rande des Parks sitzen und sich offenbar zum ersten Male einen Joint reichen. Sie finden es cool, hier herumzuhängen, Cannabis zu rauchen, zumal es ja als harmlos deklariert wurde, indem es ab achtzehn Jahren erlaubt ist. Diese Grenze hatte man gesetzt, wegen der Wirkung des Konsums bei Heranwachsenden: Studien hatten bei frühem Cannabis-Gebrauch Veränderungen Gehirnwachstums und eine gehäufte Anfälligkeit für spätere psychische Erkrankungen gezeigt.

 

- Auch erfüllte sich die Erwartung eines Rückgangs der mit  Cannabis verbundenen Bandenkriminalität nicht, vielmehr trat auch hier das Gegenteil ein: Wurde der illegale Handel bisher hauptsächlich von libanesischen Clans betrieben, so drängen nun aus den Niederlanden marokkanische Organisationen,  dort Mocro-Mafia genannt, in den deutschen Markt. Weil sie von der erwarteten Ausweitung des Konsums im Zuge der Legalisierung profitieren wollen. Es kam zu Bandenkriegen, eine Lagerhalle war überfallen worden und etliche Tonnen Cannabis entwendet, worauf einige Zeit später ein Sondereinsatzkommendo der Polizei eine Villa in Köln-Rhodenkirchen stürmte, weil Vertreter der Mocro-Mafia Familienmitglieder des Clans, den sie für den Raub verantwortlich machten, entführt und im Keller der Villa gefoltert hatten, um per Videobotschaft von der Familie die Herausgabe des geraubten Haschischs zu erpressen. Statt des erwarteten Rückgangs hatte sich eine neue Qualität der Drogenkriminalität, von zuvor nicht gekannter Brutalität und Skrupellosigkeit etabliert.

 

- Astrologisch ist Cannabis der Verbindung von Saturn und Neptun zuzuordnen.

 

- Der Uranus fehlt. Himmel und Erde kommen nicht mehr zusammen.

 

- Ein Auto, das unter dem Signum von Saturn-Neptun steht, hat eine defekte Kupplung. Motor und Getriebe greifen nicht mehr.

 

- Der Zustand des durch Cannabis bewirkten Rausches wurde in den Anfängen des Haschischkonsums der Hippiekultur als "high" bezeichnet, auch als "stoned".

Es ist die Versteinerung, die Katatonie, die im weiteren Verlauf des Rausches dem Hochgefühl des High-Seins folgt. Es kann zu muskulären Spasmen im Bereich der Gelenke kommen, die sich aus einer Verhärtung und Verspannung der Faszien ergeben. Oft als Verrenkung empfunden, ähnlich dem Hexenschuss.

 

- Zur Signatur des Hanfs gehört seine jahrtausendealte Verwendung zur Herstellung von Seilen. Das Hanfseil ist eines der ältesten und stabilsten. Seine Faserstruktur entspricht dem Bild der Faszien. 

In der homöopathischen Umkehrung kann das potenzierte Cannabis Indica unmittelbar lösend bei Lumbago und Gelenkschmerzen wirken

 

- Die Verbindung von Saturn und Neptun weist darauf hin, dass das Prinzip des Lebens, der Neptun, durch die Regelungen und Maßstäbe des Gemeinschaftlichen nicht zugelassen ist. In der Folge wird der Neptun zum Pluto und wird zur Ägyptischen Gefangenschaft (Wolfgang Döbereiner), Saturn-Pluto, als Bild der im Kollektiv unterdrückten Eigenart und Freiheit des Einzelnen.

 

- Die oft mit Saturn-Pluto verbundenen Gelenkspasmen, besonders im Bereich der Hüfte, sind das Bild der verhinderten Eigenbewegung. Der verdrängte Neptun, der nicht in die Vereinzelung getreten ist, also nicht zum Uranus geworden ist, erscheint als Bewegungshinderung, als verdrängter Jupiter, der als Lücke zwischen Saturn und Pluto stehend, nicht zugelassen ist. Es fehlt das Knie in die Zeit.

 

- Das ist die Kater-Phase des Cannabis-Zustands, wenn nach der Auskuppelung und dem damit zunächst verbundenen scheinbaren Gefühl der Gelöstheit und des High-Seins die Versteinerung, das Stoned-Sein einsetzt.  Das Irdische blieb unerlöst zurück, gerätehaft der Starre ausgesetzt.

 

- Daher findet sich eine Tradition des Cannabis-Konsums nahezu ausschließlich in autokratischen, kollektivistischen, meist islamischen Kulturen, wo das Prinzip des Lebens des Einzelnen seit Jahrhunderten der rigiden Gemeinschaftsregelung unterworfen ist. 

 

- Es verwundert daher nicht, wenn das astrologische Geburtsbild  jenes Ministers, der sich durch eine teils absurde Regelungsmanie während des Corona-Wahns profilierte und der danach die Cannabis-Freigabe durchsetzte, nicht nur einen Sonnenstand zeigt, der auf dem Saturn-Neptun-Punkt von 2 Grad Fische liegt, sondern sich auch durch ein exaktes Quadrat von Saturn und Neptun auszeichnet. 

 

- Mit einem Aszendenten auf 12 Grad Jungfrau fällt die Cannabis-Freigabe unter die betreffende Auslösung von Saturn-Neptun mit 61 Jahren. 

Karl Lauterbach, 21.03.1963, Düren, 18:44, vermutete Uhrzeit

Ein Jungfrau Aszendent kann wegen der Ansteckungsangst, die Lauterbach zeit seines öffentlichen Auftretens und seines Amtes als Gesundheitsminister an den Tag legte, vorausgesetzt werden. Lauterbachs fortwährende Alarmrufe und Prognosen von Opferzahlen, die nie eintraten, wurden sprichwörtlich. Alarmsirene wurde er von Spöttern genannt. Der Merkur, als Herrscher von Aszendent und MC, steht auf dem Saturn-Mondknoten-Punkt von 7 Grad Wassermann, die indirekte Begegnung mit dem Tode. Lauterbach prognostizierte immer wieder Todeszahlen in Millionenhöhe, etwa für Großbritanien, als man dort die Maßnahmen aufhob, die nie eintraten.

Ein MC im Zeichen Zwillinge entspricht der Regelungsmanie, die aus der Ansteckungsangst resultiert.

 

- Die Zeit der Jungfrau wird im chinesischen Tierkreis mit dem Bild des Hahns verbunden. Jungfrau-Geborene, Sonne oder Aszendent,  haben oft einen entsprechenden Zug von Mund, Nase und Augen. So auch Lauterbach. Zudem war sein Markenzeichen lange Zeit eine rote Fliege, erinnernd an den roten Halslappen des Hahnes. Mit dem Amtsantritt als Minister verschwand die rote Fliege.

Seine öffentliche Präsenz und die häufigen Talk-Show-Einladungen entsprechen dem Jupiter in Haus sieben. Bei einem vorausgesetzten Aszendenten von 12 Grad Jungfrau wäre er mit dem Höhepunkt seiner öffentlichen Anerkennung, im Alter von 58/59 Jahren, mit der Bewegung Ein-Grad-ein Jahr über 14 Grad Krebs gelaufen, der als Jupiter-Uranus-Punkt diesem Geschehen entspricht. Derzeit, mit 61 Jahren, etwas mehr als zwei Jahre vor Phasenende, löst sich im Rhythmus von 7 Jahren pro Haus über den Saturn der Neptun im Quadrat im dritten Haus aus. Zeitgleich mit der Cannabis-Freigabe.

 

- Der Neptun in Haus drei stellt die Anerkennung durch die offiziellen Medien und Hierarchien infrage. Entsprechend steht Lauterbach unter der Auslösung des Neptun im dritten Haus erstmals öffentlich in einer Weise in der Kritik, die alle vorherigen Einwände gegen seine Amtsführung weit übertrifft. Mit der juristisch erzwungenen Freigabe der Corona-Akten des Robert-Koch-Instituts und der anschließenden Sichtbarmachung und Veröffentlichung der darin zunächst immer noch geschwärzten Stellen wurde eine rigide Einflussnahme des Gesundheitsministers auf die Empfehlungen des RKI aufgedeckt,

Maßnahmen wie die Maskenpflicht für Schulkinder oder  die sogenannte Covid-Impfung hatten sich in den Untersuchungen des Instituts als weit weniger wirkungsvoll erwiesen als behauptet. Ebenso entsprach die ministerielle Behauptung, die Ungeimpften trügen die Schuld am Fortgang der Pandemie nicht den tatsächlichen Erkenntnissen und internen Verlautbarungen des Instituts. Aufgrund der Weisungen Lauterbachs hatte das RKI jedoch seine Einschätzung der ministeriellen Forderung nach Bestätigung und weiterer Alarmierung angepasst. Hatte Lauterbach noch im März öffentlich behauptet, es habe zu keiner Zeit eine Einflussnahme auf die Empfehlungen des RKI gegeben, musste er im August zugeben, dass die Einschätzungen der "Corona-Experten politisch beeinflusst" wurden.

 

- Er war zuvor schon wegen gravierender Falschbehauptungen konfrontiert worden, so etwa wegen seiner Aussage, die mRNA-Impfung sei "praktisch nebenwirkungsfrei", die er später widerrufen musste. Oder wegen der Aussage, auch bei einer Impfpflicht sei die Impfung  letztlich freiwillig. Diese Bemerkung sticht hervor. Sie entspricht dem Motiv des Zeichens Jungfrau im Sinne der Anpassung und Aussteuerung gegenüber den Umständen. So der im Zeichen Jungfrau geborene Philosoph Hegel, der Freiheit als die Einsicht in die Notwendigkeit definierte.

 

- Nun jedoch wird Lauterbach angesichts  der aufgedeckten RKI-Akten erstmals auch von Vertretern der Koalitionspartei zum Rücktritt aufgefordert.

 

- Die Cannabis-Freigabe steht in einem direkten Verhältnis zum verselbständigten, technokratischen Regelstaat. Sie steht für eine neue Bürgerlichkeit. In der ätherischen Verflüchtigung wird das Irdische sich selbst überlassen, es wird zum gerätehaft kreisenden Leviathan. 

 

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(Astrologische Punkte und Systematik

nach der Münchner Rhythmenlehre)

 

 

(C) Herbert Antonius Weiler, August, 2024