Der Alte des Meeres

Sindbads fünfte Reise

 

 

 

- Die Bezeichnung Der Alte des Meeres taucht als Name für eine dämonische Gestalt in den Geschichten über Sindbad den Seefahrer auf. Von sieben Reisen Sindbads wird erzählt.

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 - Meist mäandern die Geschichten von einer fantastischen Wendung zur nächsten. Eine Episode innerhalb der Schilderung von Sindbads fünfter Reise erscheint besonders merkwürdig und hebt sich von den anderen Geschichten ab. Es ist die Erzählung von Sindbads Begegnung mit dem Alten des Meeres. Es ist der Name eines Greises. Sindbad trifft ihn hockend an einem Bachlauf, wo der Alte ihn bittet, hinübergetragen zu werden. Dann zwingt er Sindbad, ihm als Träger zu dienen.

 

- Diese Erzählung stellt in gewisser Weise eine Umkehrung der Geschichte des Heiligen Christophorus dar: Christophorus trägt auf seinen Schultern ein Kind durch einen reißenden Fluss ans andere Ufer. Das Kind gibt sich ihm als Christus zu erkennen.

 

- Sindbad trägt einen alten Mann über einen Bach, eigentlich nur eine Wasserrinne. Der Alte erweist sich jedoch als Plagegeist. Nachdem Sindbad ihn auf seine Schultern genommen und hinübergetragen hat, steigt er nicht mehr ab. Er klammert seine Beine unlösbar um Sindbads Hals und zwingt ihn auf schmerzhafte Weise, ihn zu tragen und ihm zu gehorchen.

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Christophorus

 

 - Im astrologischen System der Münchner Rhythmenlehre hat Wolfgang Döbereiner die Geschichte des Christophorus als Bild der Saturn-Uranus-Verbindung gedeutet. Die Weigerung des Christopherus, Sem. Bd 4.

 

- Der Weg des Lebens vom Wesenhaften im noch Ungeteilten des Zeichens Fische, über den Ursprung des Wesens und seiner Vereinzelung im Wassermann, zur Bestimmung im Zeichen Steinbock, von wo es im Schützen anwesend und zur Zeit wird, im Skorpion entlassen und in der Waage zur Gestalt der Gegenwart wird.

 

- Das Kind ist das Neue, das im Wassermann und durch seinen Vertreter Uranus zum Ursprung kommt und vom Steinbock mit dem Saturn zur Bestimmung und durch die Wasser der Wandlung in die Zeit getragen werden soll. Es ist der Weg der Vereinzelung und Loslösung vom Vorgegebenen, der unterwegs zusehends schwerer wird. Weil jeder Anfang der Anfang der Welt ist.

 

- Das Motiv des Fährmannes als Bild des Übergangs erscheint in etlichen der antiken Mythen. Mahaf  heißt er bei den Ägyptern. Bei den Griechen ist es der Fährmann Charon, der die Verstorbenen in einem Nachen über den Fluss der Unterwelt bringt. Auch er ist auf den Abbildungen stets mit einer Stange dargestellt. 

Das Motiv der Geschichte von Christophorus und dem Kind, das er auf seinen Schultern durch den Strom trägt, hatte es jedoch in vorchristlichen Zeiten nicht gegeben.

 

- Es ist zum Bild geworden. Christophorus wurde im Christentum zum Schutzpatron der Fahrenden und Reisenden. Christophorus-Anhänger oder -Plaketten zeigen den Heiligen, wie er mit dem Kind auf den Schultern, auf eine Stange gestützt, das Gewässer durchschreitet. 

 

 - In der Geschichte von Sindbads fünfter Reise ist es der Jüngere und damit der Uranus, der den Alten, den Saturn trägt. Und von ihm geknechtet wird. Eine Verkehrung.

Wie kam es zu Sindbads Schiffbruch und Versklavung?

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(C) Herbert Weiler. August 2022



Hinweis: Die Thematik der Janua-Achse gehört nicht zum System der Münchner  Rhythmenlehre.