Blackrock und Karakorum
- Einst war er aus dem deutschen Bundestag ausgeschieden, nachdem ihn die Kanzlerin an den Rand gedrängt und so gut sie es vermochte, entmachtet hatte. Angesichts des absehbaren Endes ihrer Regierungszeit drängte der Jurist und Manager Friedrich Merz nun zurück in den Kreis der Macht und bewarb sich um das Amt des Vorsitzenden der Regierungspartei. Infolge dessen geriet eine seiner Tätigkeiten ins Blickfeld der Medien, wegen der ihm von Einigen erhebliches Misstrauen entgegengebracht wird: Seine Anstellung als Aufsichtsratschef beim Investmentkonzern Blackrock
- Das Vermögensverwaltungsgeschäft des Blackrock-Konzerns wird als derzeit größte Finanzmacht der Welt angesehen. Das verwaltete Kapital umfasst 5,5 Billionen Euro und übertrifft damit den Haushaltsumfang etlicher Staaten.
- Die Firma ging hervor aus einem anderen Investment-Trust, dem Blackstone-Konzern. Im Jahre 1988 gründeten acht Angestellte das Unternehmen Blackrock, das bald darauf rasant wuchs. Der Konzern vermochte stets im Hintergrund zu bleiben und wird als heimliche Weltmacht bezeichnet, sein Einfluss und sein Finanzgebaren wird von Wirtschaftsfachleuten und Politikern teils massiv kritisiert.
- Blackstone, Blackrock - die in Verruf gekommene private Söldnerfirma Blackwater - sie haben es mit dem black. Offenbar gibt es im angelsächsischen Sprachraum die Neigung, Firmennamen mit der Farbe Schwarz zu verbinden. Und offenbar scheint diese Namensgebung dem Erfolg zuträglich.
- Schwarzer Stein und Schwarzer Felsen - ein Bild, das Macht, unangreifbare Souveränität und Seriosität vermitteln soll. Der Stein steht für den Zwang zur Vereinheitlichung, ein schwarzer Block.
Mit der Farbe Schwarz wird der Gestus der Ernsthaftigkeit verbunden, unter dem die Bestimmung des Individuums in der Unterwerfung unter die Maxime des Kollektivs verdrängt wird. Der veruntreute Saturn.
Astrologisch entspricht dies der Saturn-Pluto-Verbindung. Eine ihrer homöopathischen Entsprechungen ist der Schwarze Rettich - Raphanus Sativus. Wolfgang Döbereiner
- Das Bild des Black Rock, des Schwarzen Felsens stand schon einmal in der Geschichte für eine weltumspannende Macht. Karakorum - Schwarzer Fels hieß die Stadt, die der mongolische Heerführer Dschingis Kahn zur Residenz des einst von ihm geschaffenen Imperiums erkoren hatte.
Heute vergessen und nur noch als Ruine bestehend, bildete Karakorum über nahezu hundert Jahre das Machtzentrum der damaligen Welt. Dschingis Kahn hatte binnen einer Generation ein Imperium erobert, dass unter seinen Nachfolgern schließlich von China bis nach Polen reichte. Es stellte seinerzeit das größte Reich der Welt dar.
- Historiker nennen es eine erste erste Globalisierung, da das Mongolenreich Kulturen unterwarf und verband, die bis dato kaum in Handelsverkehr oder Austausch eingetreten waren. in Karakorum trafen sich Vertreter aller Reiche und Religionen, auch der Papst hatte seinen Gesandten dort. Es gab Kirchen, Moscheen, Synagogen und buddhistische Tempel. Eine Weltmetropole für hundert Jahre.
Nachdem Dschingis Kahns Enkel Kublai Kahn ganz China unterworfen hatte machte er Peking zur Residenz. Als die Chinesen später die Herrschaft der Mongolen abschüttelten, besannen sich diese wieder auf ihre alte Hauptstadt. Im Jahre 1388 wurde sie von den Chinesen schließlich zerstört. Zwar baute man sie wieder auf, aber im sechzehnten Jahrhundert verlor sie endgültig ihre Bedeutung und verfiel, um fürderhin als Steinbruch genutzt zu werden.
- Die antiken Chinesen sollen, so Rudolf Steiner, einen Kalender geführt haben, nach dem es alle achthundert Jahre zu einem Mongolensturm kommen soll, der hundert Jahre andauere.
Demnach wäre einer dieser Angriffe, der erste nach der christlichen Zeitenwende, der Hunnensturm im vierten bis fünften Jahrhundert gewesen. Der zweite der Mongolensturm unter Dschingis Kahn um 1200.
Der dritte Sturm fiele dann in die Zeit von 1950 bis 2050.
- Aber die Mongolen spielen heute keine gewichtige Rolle mehr als Machtfaktor. Und welcher Ethnie die Hunnen angehörten ist letztlich nicht bekannt.
- Der Begriff bezieht sich nicht auf Ethnien. Mongolensturm steht hier für eine weltumspannende kollektivistische Vereinnahmung. Die Unterwerfung der verschiedenen heterogenen Föderationen, Verbände, Kulturen und Reiche unter einen zentralen Machtblock, der alles vereinnahmt. Das ist der schwarze Felsen, die ägyptische Gefangenschaft des Individuums in der Funktion des Kollektivs. Möglicherweise wird auch die von Mao eingeläutete Epoche des Kollektivismus in China einst dem 800-Jahres-Rhythmus des Kalenders zugerechnet werden.
So wie der Machtblock des Dschingis Kahn von einigen Historikern als ein Akt der Globalisierung eingeordnet wird, steht die Globalisierung, wie sie vom derzeit größten Finanzunternehmen der Welt, dem schwarzen Felsen blackrock dominiert wird, für die Zentralisierung der Macht und für den Zwang zur Vereinheitlichung.
- In der Vereinheitlichung verschlingend ist auch das astronomische Bild vom schwarzen Loch. Heißt es nicht sogar Singularität?
- Die mongolische Kultur war eine Nomadenkultur. Die weite Steppe unter dem unendlichen Himmel war die Heimat, mit ihren Herden zogen die mongolischen Stämme von Grasland zu Grasland. Ackerbau und Kultivierung der Landwirtschaft lag ihnen fern.
Vielleicht war ihr Imperium daher nicht von Dauer, Verwaltung und Wirtschaftsleistung konnten sie zwar von den unterworfenen Ländern übernehmen, mit beträchtlichem Erfolg, aber es kam nicht zu einer eigenen Konsolidierung und eigenem Wachstum.
- Dass Investmentunternehmen nur ein Abweiden betreiben würden, nicht an Erhalt und Wachstum der Substanz interessiert seien, ist der einschlägige Vorwurf, den man den globalen Vermögensverwaltungskonzernen macht. So übernahm Blackrock in Freiburg gesellschaftliche Anteile an einer Hochhauskolonie, der Auwaldsiedlung*. Seitdem, heißt es, wird nichts mehr in den Erhalt der Wohnungen investiert, nur die Mieten würden abkassiert. Die Häuser verkommen, in absehbarer Zeit werden sie nicht mehr bewohnbar sein. Dann wird, so nimmt man an, Blackrock weiterziehen.
*ARD-Dokumentarfilm, Geld regiert die Welt, 2014
- Das Unternehmen stellt freilich nur eine Konsequenz dar, wie sie im Geldgeschäft und in der Börsenstruktur der Investmentgesellschaften vorgegeben ist - Geld als Ware muss zwangsläufig leistungslose Wertsteigerung nach sich ziehen und in der Realität eine Wüste hinterlassen. In der vom früheren SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering aufgebrachten Heuschreckendebatte ging es um den Vorwurf der zum Selbstzweck geratenen Geldwirtschaft der kurzfristigen Rendite und des Abschöpfens.
Das ist das Bild von Merkur-Pluto als Auswirkung von Saturn-Pluto.
Gründung von Karakorum im Jahre 1220, Frühlings-Horoskop
- Die Stadt Karakorum, der schwarze Felsen des Dschingis Khan wurde im Jahre 1220 gegründet.
Im Horoskop des Widder-Eintritts dieses Jahres, auf Karakorum erstellt, zeigt sich Saturn-Pluto als Quadrat auf den Achsen von Haus zwei und Haus fünf und als Rückseite Merkur-Sonne auf dem Frühlingspunkt. Geht man das Horoskop im Rhythmus von 49 Jahren pro Haus durch, so wird im Jahre 1988, dem Jahr der Gründung von Blackrock, des schwarzen Felsens an der Wallstreet, nach 768 Jahren der Null-Grad-Widder-Punkt mit der Sonne-Merkur-Konjunktion erreicht - der Punkt des Wechsels.
- Dies nach 768 Jahren, nachdem das Horoskop einmal durchlaufen wurde und nach 15,7 Phasendurchgängen erneut das neunte Haus ausgelöst ist. Der erste Überlauf 179 Jahre nach Gründung der Stadt, steht freilich im Zeichen ihrer Zerstörung und des Endes der mongolischen Vormacht in dieser Region.
Larry Fink, Blackrock-Gründer, 2.11.1952, Los Angeles, 21:24h,
- Der Inititator, Leiter und Mitgründer des aus Blackstone hervorgegangenen Investmentkonzerns BlackRock, Larry Fink, wurde am 2. November 1952 in Los Angeles geboren.
Im Siebener-Rhythmus löst sich mit dem 46. Lebensjahr über den Phasenherrscher Steinbock in Haus sechs der Saturn in Haus vier aus, der in Konjunktion mit Neptun und im Quadrat zu Uranus und Mars steht. Zu diesem Zeitpunkt wurde Larry Fink zum Vorsitzenden von BlackRock ernannt. Der Schwarze Fels steht hierbei für die Blockbildung, die den Saturn als die Bestimmung des Einzelnen verdrängt und ihn zum Zwang zur Vereinheitlichung macht.
Eine ähnlich Bewandtnis hat es mit dem Schwarzen Stein, der sich in der Kaaba in Mekka befindet, die Mohammed nach dem Wechsel der Gebietsrichtung >> zum Ort der Hinwendung und Verehrung erklärte.
- Fink hat keine direkte Saturn-Pluto-Verbindung. Indem Saturn-Neptun gegeben ist, mit Quadrat zum Mars, ist Saturn-Pluto als chronische Auswirkung dieser Konstellation latent. Bei Fink mit, Pluto im Löwen in Haus zwei, geht es dabei gegen die wirtschaftliche Eigenständigkeit des Individuums, das gleichsam von der Maschine des globalen Geldgeschäfts vereinnahmt wird.
- Auch Friedrich Merz übernimmt seine Anstellung als Aufsichtsratschef von Blackrock im Jahre 2016 unter Auslösung von Saturn-Pluto-Merkur-Jupiter. Mit 61 Jahren, zwei Jahre vor Phasenende ist der Saturn fällig durch den Spiegel zu Merkur über Zwillinge in Haus vier, im Quadrat zu Pluto-Jupiter in Haus sieben, in Konjunktion mit der Sonne am MC des Mittagshoroskops, womit auch die Rückseite von Saturn-Pluto angesprochen ist. Seine derzeitige Bewerbung um das Amt des Parteivorsitzenden der CDU mit 63 Jahren geschieht damit unter der Auslösung von Sonne-Saturn am MC.
Friedrich Merz, Aufsichtsratschef von Blackrock Deutschland, 11.11.1955, Brilon, Mittagshoroskop
- Merz brachte einst den Begriff der Leitkultur in die politisch Debatte ein.
- Ein Widerspruch in sich, da die Kultur nur ein Gewachsenes sein kann und der Begriff einer Leitkultur dem Ergebnis vorgreift um dieses als Vorstellung zu erzwingen, womit die Kultur ausgeschlossen ist und zum Zeichen einer kollektiven Zugehörigkeit gerät. Dies veranschaulicht durch Jupiter-Pluto. Bei Merz ist die Verbindung als Konjunktion im siebten Haus gegeben. Daher wurde der Begriff durch ihn zum öffentlichen Schlagwort.
Der Weg vom Neptun, über Uranus und Saturn zu Jupiter ist nicht zugelassen und durch die Vorstellung von der Kultur ersetzt.
- Ein Widerspruch auch in der Tätigkeit für einen globalen Investmentkonzern. Da dieser gewachsene Verbände und wirtschaftliche Zellen abzuschöpfen versucht und damit gerade örtliche Kultur zunichte macht.
- Die örtliche Kultur. In Köln ist eine internationale Investmentgruppe dabei, das gesamte alte Wohnviertel um den Eigelstein Stück für Stück aufzukaufen um es in eine einzige Hotelmeile zu verwandeln. Bereits heute ist das oft besungene Viertel von Hotels geprägt.
Keiner will das wirklich, nicht die Verantwortlichen der Stadt, schon gar nicht die Anwohner, trotzdem geschieht es. Es kommt dabei zu merkwürdigen Auswüchsen: Eines der bereits errichteten Hotels zeigt zum Eigelstein hin eine Ladenfront mit einer scheinbaren Ausstattung. Tatsächlich nur eine Kulisse, damit die Sterilität des allein auf den Messeverkehr ausgerichteten Gebäudes innerhalb der Reihe der noch erhaltenen angestammten Ladenlokale nicht auffällt und die Zerstörung nicht allzu offenbar wird. Schaufenster ohne Eingänge, hinter denen sich im Halbdunkel ein gewollt pittoreskes Arrangement abzeichnet mit Lampenschirmen, Sesseln, orientalischen Vasen und Kunstgegenständen, die nie in die Hand genommen und nie verkauft werden.
- Das ist die verbliebene Leitkultur.
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(C) Herbert Weiler 2018
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