Das vierte Kollektiv
Das Internet als viertes Kollektiv
und die Judenfeindlichkeit
- Im Unterschied zum gewachsenen Gemeinwesen, wie es sich aus Verbänden von kleineren Verbänden und letztlich aus der lebendigen Beziehung der Einzelnen zueinander fügt, zielt das Kollektiv auf den Zusammenschluss der Menschen zu einem einheitlichen Block, der Gemeinschaft um der Gemeinschaft will. Der Begriff des Faschismus, der sich aus dem römischen Rutenbündel ableitet, sollte ursprünglich die Bündelung des Willens der Vielen unter einer vereinheitlichenden Führung veranschaulichen. Daher führt die kollektivistische Gesellschaft stets zu einem totalitären System. Oder umgekehrt: eine totalitäre Führung strebt immer eine kollektivistische Gesellschaft an.
- Ein Merkmal, das mit Verlässlichkeit früher oder später im Zuge der Bildung kollektivistischer Gemeinschaften auftritt, ist die Judenfeindlichkeit. Im Falle des NS-Staats gehört sie gleichsam zum Manifest. Im Kommunismus bzw. Stalinismus stellte sich die Judenverfolgung nach ein bis zwei Jahrzehnten ein.
- Der israelische Historiker Yehuda Bauer hob 2003 in einem Zeitungsartikel drei totalitäre Systeme des vergangenen Jahrhunderts hervor, die einen jeweils spezifischen Antisemitismus als wesentliches Merkmal entwickelten. Als letzte der maßgeblichen Ideologien dieser Art, neben Nationalsozialismus und Stalinismus, trat, so Bauer, der Islamismus als Ideologie hervor, die mit einer genozidalen Judenfeindlichkeit verknüpft ist. "Der dritte Totalitarismus / Radikale Islamisten kämpfen um die Weltherrschaft. Das haben sie mit Hitler und Stalin gemein" eröffnete die Überschrift Bauers Text.
- Freilich stellt die Unterscheidung von Islam und Islamismus, als Begriff für einen politischen Islam, eine westliche Projektion dar, resultierend auf dem Selbstverständnis der Trennung von Staat und Religion, wie sie sich in den christlichen Gesellschaften entwickelte, basierend auf jener Stelle in den Evangelien, wo Jesus anhand der zwei Seiten einer Münze die Aussage trifft, man solle dem Kaiser geben, was des Kaisers ist, Gott aber was Gottes ist. Der Islam selbst kennt eine Trennung von Islam und politischem Islam nicht. Die Errichtung einer politischen Herrschaft gehört zu konzeptuellen Grundlagen der islamischen Lehre und wurde von Beginn an umgesetzt.
Der Islam wuchs binnen zwanzig Jahren zur militärischen Supermacht heran und expandierte entsprechend schnell. Während das Christentum über drei Jahrhunderte eine verfolgte Minderheit gebildet hatte, die zunächst allein durch Dialog und Lehre vermittelt wurde. Die Unterwerfung unter die Umma, unter die Gemeinschaft der Gläubigen, wurde von Mohammed, nachdem er in Medina zur Macht gekommen war, konsequent eingefordert. Die Ausrottung zweier ansässiger jüdischer Stämme, die unbotmäßig erschienen, wird im Koran beschrieben. der wechsel der gebetsrichtung >>
Wo ein kollektivistischer Zwang das Gemeinwesen besetzt, scheint die Judenfeindlichkeit eine stete und zwangsläufige Folgeerscheinung.
Die Judenfeindlichkeit kollektivistischer Systeme
und der essentielle Anarchismus des Judentums.
- Der Grund für diese spezifische Feindseligkeit kollektivistischer Systeme liegt im essentiellen Anarchismus des Judentums. Im Judentum wurde der Mensch erstmals als Einzelner gegenüber dem Himmel und gegenüber seinen Mitmenschen begriffen. Es war die Achtung vor dem Leben des Einzelnen, die das Judentum von allen anderen Völkern der Antike unterschied, so etwa in der kategorischen Ablehnung des Menschenopfers. Oder die Ablehnung der Kindestötung.
Der Hass kollektivistischer Staatsformen auf die Juden erweist sich auf diese Weise als der Hass auf den Impuls der Individuation und auf die Achtung, die dem Leben des Einzelnen gilt.
- Ist nicht gerade das Judentum eher für seinen detaillierten Gesetzeskodex bekannt, als wegen eines Anarchismus?
-Im Kollektiv wird der Einzelne nur als Funktion der Gemeinschaft begriffen, die sich damit quasi durch sich selbst begründet - als Gemeinschaft um der Gemeinschaft willen. Damit auf Zwang basierend und nicht etwa auf der freien Beziehung der Individuen zueinander. Die eigene Bewegung des Einzelnen wird in einem solchen Menschenbild nicht begriffen. Sie wird als Motiv nicht wahrgenommen und bleibt ausgeschlossen. In diesem Sinne beschreibt der Politologe Bassam Tibi in seinem Text "Die Verschwörung" die Ausblendung einer eigenen "Geschichte des Subjekts" und die Unterwerfung unter die Umma, die Gemeinschaft der Gläubigen, als Grundzug der islamischen Gesellschaft.
- Die zwangsläufige Infragestellung des kollektivistischen Systems, die aus der verdrängten Bewegung des Einzelnen resultiert, kann in einem solchen System nur als äußere Verschwörung wahrgenommen werden
Als eine Verschwörung, die man letztlich immer wieder den Juden zuschreibt, die das Selbstverständnis des Einzelnen in seiner Freiheit und seinem Gegenüber in die Menschheitsgeschichte eingebracht haben. Und die nach wie vor, in unterschwelliger Weise damit identifiziert werden.
- Aber es gibt doch Verschwörungen. Wenn man etwa die Entstehung und mediale Aufrechterhaltung des Corona-Wahns und die Aussagen der WHO oder des Weltwirtschaftsforums betrachtet, fällt es schwer, darin nicht die Realisierung eines Plans und einer Strategie zu erkennen.
- Allein stellen Verschwörungen nichts anderes als das Verdrängte des öffentlichen Bewusstsein dar. Das heißt, sie entstehen und können nur agieren aufgrund des verdrängten Lebens des Einzelnen und sind letztlich auch dadurch bedingt, in wie weit der Einzelne sich vom kollektiven Myzel bestimmen lässt - sei es in der Übereinkunft mit dem Mainstream - oder in der Reaktivität der Gegenkollektive. Verschwörungen können nie die Ursache einer gesellschaftlichen Katastrophe sein, sie sind nur die konkrete Erfüllungshilfe einer Vergewaltigung, die schon lange besteht.
- Nochmal: Wie können die Juden als Volksgemeinschaft für die Individuation stehen?
- Der Impuls der Individuation musste zunächst vom Volk aufgenommen werden. Indem Gott sich ihnen als das Prinzip der Identität offenbart hat, indem er zu Moses im brennenden Dornbusch sprach "Ich bin der Ich bin". Wenn das Volk fragt, wer zu ihm gesprochen habe, soll er sagen "Ich bin der Ich bin" hat zu mir gesprochen.
Der Mensch wurde damit zum Ich-Wesen, dem Himmel gegenüber, von ihm gleichermaßen getrennt, wie von der Natur getrennt und ihr gegenüber. Ein Grenzwesen. Darin liegt sein Menschsein. (Romano Guardini)
Dieser Impuls wurde zunächst vorbereitend vom Volke aufgenommen, aus dem der Christus geboren werden sollte. In Christus ist dann der Gott der Identität selber Mensch geworden und hat damit jedem Menschen, die Möglichkeit gegeben, in eine eigene Beziehung zum Himmel und zu seinen Mitmenschen zu treten, unabhängig von Clan- oder Volkszugehörigkeit.
- Im Christentum wurde der vom Judentum aufgebrachte ethische Impuls der Heiligkeit des Lebens des Einzelnen konkretisiert. So, indem Jesus auf die Frage des Schriftgelehrten, welches das wichtigste Gebot sei, jene beiden Stellen aus den mosaischen Büchern nennt, in denen zum einen die Liebe zu Gott und zum anderen die Liebe zum Nächsten genannt wird. Jesus stellt diese beiden Weisungen gleich.
- Rudolf Steiner äussert dazu: „Der eigentlich moralische Antrieb für die Menschheit wurde erst durch das Judentum vorbereitet, dann durch das Christentum weiter ausgebildet." (GA 193, s. 187 )
- Er meint hier mit moralischem Antrieb den ethischen Antrieb, denn die Moral, von Mores-Sitten, kann sich nur auf die Sitten des Gemeinschaftlichen bezieht. Hier aber ist das Verhältnis des Einzelnen zum Himmel und zum anderen Menschen gemeint, mithin die Ethik.
- Die Bestimmung des Volkes wurde im Zuge des Judentums und mit Entstehung des Christentums zu Bestimmung des Einzelnen. Die allegorische Auslegung der Thora war durch Philon von Alexandrien begründet worden, der ein Zeitgenosse von Jesus war. In diesem Sinne steht das Volk Israel in der spätantiken Hermeneutik bei Juden und Christen für die Seele, bzw. für den einzelnen Menschen in seinem Verhältnis zum Himmel, zu Mitmensch und Natur.
- So auch in der Münchner Rhythmenlehre, wo die Verbindung von Saturn und Pluto als Ägyptische Gefangenschaft gedeutet wird, in der sich der Einzelne unter der Knechtschaft einer kollektivistischen Fremdbestimmung befindet.
- Daher der Hass des kollektivistischen Mobs auf die Juden. Der sich in der Folge ebenso auf das Christentum erstreckt. So erklärte Hitler in seinen protokollierten Tischgesprächen, man werde sich nach dem Krieg und dem Endsieg dem "Kirchenproblem" zuzuwenden. Wegen der Weisung zur Nächstenliebe, die sich auf alle Menschen bezieht, gleich ob krank, behindert, von andere Hautfarbe oder Religion, sei das Christentum wider die natürliche Auslese. "Das reine Christentum führt zur Vernichtung des Menschentums, ist nackter Bolschewismus in metaphysischer Verbrämung", so Hitlers Resümee. ("Monologe im Führerhauptquartier", Werner Jochmann).
- Der Völkermordforscher Gunnar Heinsohn begründet die Judenfeindlichkeit und den damit verbundenen irrationalen genozidalen Hass der Nazis ebenfalls mit dem essentiellen Element der jüdisch-christlichen Ethik: In seiner Schrift "Warum Auschwitz?" erklärte er den Hass auf die "Lebensheiligkeit", auf die Achtung vor dem Leben des einzelnen Menschen als das Grundmotiv des genozidalen Antisemitismus der Nazis. Diese unbedingte Wertschätzung des Lebens sei erstmals durch das Judentum in die Menschheitsgeschichte eingebracht und später im Christentum aufgenommen .
Heinsohn nennt als Beispiel die Ablehnung des Menschenopfers, das im Unterschied zum antiken Judentum bei den anderen Völkern, etwa den Germanen, Kelten und auch den Römern noch während der ersten Jahrhunderte n. Chr. praktiziert wurde, und das erst mit der Ausbreitung des Christentums sein Ende fand. Ebenso die jüdische Ablehnung der Kindstötung. So mokierten sich die Griechen darüber, dass die Juden alle Neugeborenen am Leben ließen. Auch konstatiert Heinsohn, die Juden seien eines der wenigen Völker, das nie einen Genozid begangen hätte. Dem Einwand, dass in der Bibel durchaus von Genoziden berichtet wird, entgegnet Heinsohn, die Bibel sei kein historisches Zeugnis, was sich allein schon daran misst, dass die von den Juden angeblich ausgerotteten Stämme oder Völker, allesamt einige Seiten später wieder auftauchen. (Heinsohn, Lexikon der Völkermorde)
Die durch das Judentum eingeführte Ethik der Lebensheiligkeit und Achtung des einzelnen Menschen stand der kollektivistischen Vereinnahmung und der Todesideologie der Nazis im Wege. Der Haß auf die Juden sei letztlich der Haß auf den Menschen und auf die Achtung des Lebens. Mit den Juden, so Heinsohn, habe man gleichsam den Gedanken der Lebensheiligkeit vernichten wollen. Sie wurden gewissermaßen als Verursacher eines Menschenbildes ausgemacht, das der kollektivistischen Missachtung und Vereinnahmung bis hin zur Opferung des einzelnen Lebens im Wege steht.
- Man habe gemeint, sagt Heinsohn, mit der Vernichtung der Hardware die Software zu eliminieren.
Diese Deutung greift freilich zu kurz und verbleibt im Intellektuellen, da der Judenhass sich nicht nur in der spezifischen, biologistisch artikulierten Judenfeindschaft der Nazis zeigt, sondern unter allen kollektivistischen Ideologien auftritt. Der Hass auf die Juden geriert sich jenseits konzeptueller Überlegungen. Er erscheint instinktiv und hat mit dem Impuls zu tun, der sich einst in der Ansprache Gottes an Moses den Menschen mitteilte und der die Geburt des Menschensohnes vorbereitete.
Ein anderes
Das vierte Kollektiv
- Yehuda Bauer schrieb den Essay über die drei totalitären Systeme des zwanzigsten Jahrhunderts kurz nach der Jahrtausendwende, im Jahre 2003. (Der dritte Totalitarismus, Die Zeit, 32/2003)
Das vierte Kollektiv hatte zwar damals schon begonnen, war aber in seiner Totalität, mit der es das Leben des Einzelnen überschatten und verändern würde, von Bauer noch nicht absehbar.
- Das Internet und vor allem das mobile Internet mit seinem globalen Kollektivismus begann erst in den folgenden zwei Jahrzehnten den Alltag des Menschen zu beherrschen. Dieses vierte Kollektiv ist im Unterschied zu den, auf ein autoritatives, zentralistisches Führerprinzip ausgerichteten vorangegangenen Kollektiven, dezentral. Es bedarf keines Führers. Der Antagonismus von Staat und Masse besteht hier nicht mehr, vielmehr verbreitet sich die Kollektivierung, mittels der technischen Voraussetzung des Internets, aus sich selbst, wie ein Myzel. Nicht mehr steht der Staat der Masse gegenüber, sondern das technische Myzel.
Dieses Myzel bildet den vierten Kollektivismus, weit umgreifender und grundlegender als die vorhergehenden. Zugleich nicht fassbar, ein anonymes, auswucherndes Geflecht, sich ernährend von der okkupierten Gegenwart, persistierend von der Aufhebung der Wege und Orte.
Mit dem Internet wurde es in neuer Weise chic, gegen Israel zu sein.
Der Judenhass in den sozialen Portalen Tiktok, X oder anderen Plattformen ist erstaunlich, wer dort nicht unterwegs ist, kriegt ihn nur anhand der Auswirkungen mit. Nach Nationalsozialismus, Stalinismus und Islamismus bildet das Internet das vierte Kollektiv. Eine Fremdbesetzung ohne Ideologie, einzig geprägt von der digitalen Aufhebung der Orte und Unterschiede.
Die Unvereinbarkeit, die sich darin äußert, dass Orte von einander entfernt liegen, wird im Internet kurzgeschlossen und verdrängt. Der Stau der darin verdrängten Unvereinbarkeiten lässt eine unterschwellige Aggression entstehen, die sich in den sozialen Plattformen und Foren mit zunehmender Vehemenz äußert.
Zunächst als demokratisierend wahrgenommen, stellt das Internet mittlerweile eine Diktatur dar, die, mehr als irgendeine Reglementierung zuvor, in das Leben eines jeden Menschen eingreift. Und die in den sozialen Netzwerken eine Form des Antisemitismus aufscheinen lässt, etwa in der Reaktion auf das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023, der das vorherige übertrifft. Neben der einschlägigen Israelfeindlichkeit des Öffentlichen Rundfunks und der Berichterstattung der meisten offiziellen Medien profilieren sich hierbei in besonderer Weise die Gegenkollektive.
Die Gegenkollektive
- In den Gegenkollektiven finden sich die Geächteten und Befremdeten, die die Fremdheit gegenüber der offiziellen Welt und der medialen Öffentlichkeit nicht ertragen und die sich in Gemeinschaften ähnlich Gesinnter einfinden um dort ein wenig Gemütlichkeit zu haben. Oft entwickelt sich in derartigen Gegenkollektiven eine spezifische, bescheidwisserische Judenfeindlichkeit, da die kollektivistische Gemütsverfassung hier ein besonderes, quasi geschlossenes Treibhaus bildet.
- Dies betrifft etwa die Plattformen des Widerstands gegen die Maßnahmen des Corona-Wahns, nicht zuletzt auch astrologische Foren, wo sich teils eine einfältige bis törichte, in der Gehässigkeit merkwürdig beharrliche Sicht auf den Nah-Ost-Konflikt äußert. Wie im linken Meinungsspektrum wird das Klischee von den arabischen Ureinwohnern Israels vorausgesetzt, die von einer westlich jüdischen Einwanderergesellschaft vertrieben wurden. Man zitiert den Kurdenschlächter Erdogan als Zeugen gegen Israel, wie auch den TV-Sender Al Djaseerah, ein Propaganda-und Hetz-Kanal, der von der Muslimbruderschaft betrieben wird, der unter anderem die Hamas angehört, und die der türkischen Regierungspartei AKP nahesteht. Dies, als habe er geschichtliche Referenz und verbreite nicht etwa eine Verdrehung und völlige Verfälschung der Geschichte Israels und Palästinas.
Bei Israel handle es sich um einen Kolonialstaat, so die einfältige Botschaft. Ein Blick auf die Reiseberichte und Zeugnisse des 18 und 19 Jahrhunderts zeigt eine andere Realität. Dort wird das Land als öde und menschenleer geschildert, so etwa in der Reiseerzählung Mark Twains, der die Region um Jerusalem wie auch den gesamten Küstenstreifen zwischen Jaffa und Haifa weit landeinwärts als menschenleere Öde beschreibt.
Ähnlich der noch frühere Bericht des Niederländers Adrian Reland von 1714, in dem von einer vorwiegend jüdische und christliche Bevölkerung in den Städten berichtet wird , so auch in Gaza. Keine einzige Stadt oder Siedlung sei in den vergangenen Jahrhunderten von Arabern gegründet worden. Ortsnamen arabischen Ursprungs kommen, laut Reland, so gut wie nicht vor, bei fast allen Ortsnamen handle es sich verballhornte ursprünglich griechische oder hebräische Namen. Die einzige Ausnahme sei Ramallah, allein dort gebe es eine muslimische Bevölkerungsmehrheit.
- Tatsächlich war es zu einer verstärkten Einwanderung aus den arabischen Anrainerstaaten gekommen, als das Land im Zuge der jüdischen Rückkehr und Bewirtschaftung ab 1890 prosperierte. Wobei bereits Mechmet Ali Pascha, der als Vasall der Osmanen, über Ägypten herrschte, in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts einen großangelegten arabischen Bevölkerungstransfer ins Westjordanland, also nach Judäa und Samaria, betrieben hatte. Ab wann sich eine muslimische Bevölkerungsmehrheit gebildet hatte, ist kaum zu sagen, da unter osmanischer Herrschaft nie eine Volkszählung zustande gekommen war und die erste verlässliche Erhebung dieser Art im Jahre 1920 von den Engländern nach Beginn der britischen Mandatsherrschaft durchgeführt wurde.
Im Jahre 2023 hatte sich der Konflikt um die armenische Enklave Berg Karabach zugespitzt. Aserbaidschan hatte die Region schließlich mit einer Blockade belegt, die weder Nahrungsmittel noch medizinische Hilfsgüter für die Armenier durchließ. ein ehemaliger Chefankläger des IGH in Den Haag wertete dies als Genozid durch eine geplante Hungersnot. Im September 2023 erfolgte dann eine großangelegte Militäroffensive, in dessen Verlauf die armenische Enklave durch Aserbaidschan erobert und zerstört wurde. Etwa 200000 armenische Christen wurden bis zum 27. September vertrieben.
Das Thema schaffte es kaum in die Nachrichten und wurde in den Medien kaum behandelt, nicht zuletzt, weil die Bundesregierung diplomatische Skrupel gegen das Rohstoffland Aserbaidschan wie auch gegenüber der Türkei, die Aserbaidschan unterstützt hatte, walten ließ.
Nur zehn Tage später erfolgte das Massaker der Hamas an israelischen Zivilisten bei dem 1200 Menschen auf teils bestialische Weise ermordet und 250 als Geiseln verschleppt wurden. Dieses Massaker wurde auf den Strassen Berlins und auch in anderen Städten von Anhängern der Hamas unter Verteilung von Süßigkeiten gefeiert. Bereits am nächsten Tag ermahnte man Israel zur Zurückhaltung bei etwaigen militärischen Maßnahmen. In der Folge wurden täglich die gemeldeten Opferzahlen der Hamas-Behörden verlesen, ungeachtet der Tatsache, dass es in Gaza seit Errichtung der Hamas-Diktatur im Jahre 2004 weder Wahlen noch unabhängige Berichterstattung gibt, unbotmäßige Journalisten ermordet wurden und die im Ausland residierenden Hamas-Funktionäre die Opferzahlen unter der Zivilbevölkerung öffentlich als Mittel des Krieges bezeichnen. Und dementsprechend Raketenbasen in Schulen, Moscheen und Krankenhäusern errichten. Der Sachverhalt ist bekannt und bedarf eigentlich keiner weiteren Erörterung.
Erwartungsgemäß war man im verschwörungstheoretischen Treibhausklima der Gegenkollektive schnell bei der Hand, das Massaker wegen der Ignoranz und Lähme der israelischen Behörden gegenüber zuvor erfolgten Warnungen und der mangelnden militärischen Koordination als inszeniert oder mit Absicht zugelassen zu werten. Dies ungeachtet der Tatsache, dass es im Vorfeld jeglicher Terrorattentate, etwa des Attentäters vom Magdeburger Weihnachtsmarkt oder des Attentäters vom Berliner Breitscheidplatz zu eine Vielzahl von Warnungen und rätselhaften behördlichen Entscheidungen gekommen ist, die den Terrorakt ermöglichten. Anders als im Falle Israels und des Massakers vom 7. Oktober waren Verschwörungstheorien hier kaum zu vernehmen.
- Zugleich mit dem Verlauf des Gaza-Krieges in der Folge des 7. Oktobers, eskalierte im Sudan der Bürgerkrieg zwischen der Regierung und den vom Iran als auch von Saudi Arabien und Russland unterstützten islamistischen Milizen, so dass es schließlich zum Zusammenbruch des Staates kam. Die Zahl der Todesopfer wird zum Ende des Jahres 2023 auf Dreissigtausend geschätzt, die der Vertriebenen auf über 100000.
Keiner dieser Konflikte, einschließlich des Bürgerkriegs im Jemen oder der türkischen Angriffe auf die Kurdengebiete im Irak wurde in der Weise zum Thema oder löste gar Massendemonstrationen aus, wie der Versuch Israels, die Hamas-Diktatur in Gaza auszuschalten und künftige Massaker zu verhindern.
Auch in der Wahlomat-Version zur vorgezogenen Bundestagswahl im Februar 2025 konnte man sich der Doppelmoral und moralischen Anmaßung nicht enthalten, indem dort die Frage 15 von 38 lautete, ob Deutschland weiterhin Rüstungsgüter an Israel exportieren dürfe. Nicht wurde jemals nach den Waffenexporten an die Türkei gefragt, die seit Jahrzehnten nicht nur Krieg gegen die Kurden im eigenen Land führt, sondern auch kurdische Siedlungen in Syrien und im Irak bombardiert und mittlerweile weite Teile des syrischen Kurdengebietes besetzt hält, noch wurden im Wahlomat jemals die Waffenexporte an Saudi-Arabien abgefragt, das seit 2015 im Jemen Krieg gegen die schiitischen Milizen führt, laut offiziellen Angaben seither mit 233000 Todesopfern.
Der Grund für dieses, im Vergleich mangelnde Interesse an anderen Konflikten, sei, so sagt man, die Tatsache, dass dort keine Juden beteiligt sind, sondern sich Muslime mit Muslimen bekriegen oder sich Muslime gegen Christen wenden.
Sobald es um Juden und Israel geht, entdeckt die Weltöffentlichkeit stets ein vermehrtes Engagement für Parteien, bei denen die Vernichtung der Juden, so in der Charta der Hamas, zu erklärten Absicht gehört.
UN-Gremien agieren dabei als Interessenvertretung der übelsten Menschenrechtsverletzerstaaten. Dort werden Resolutionen verabschiedet, die sich besonders gerne gegen Israel richten. So wird der jüdische Staat wird vom UN-Menschenrechtsrat öfter verurteilt als alle anderen Länder der Welt zusammen. Israel und seine vermeintlichen oder konstruierten Verstöße sind permanenter Tagesordnungspunkt.
Zugleich haben diese Gremien noch nie eine Resolution verabschiedet, in der etwa die Grenzverschiebungen der Türkei in Syrien und das militärische Vorgehen gegen die Kurden verurteilt werden oder die Menschenrechtsverletzungen in Algerien, Saudi-Arabien, China, oder Pakistan auch nur zur Sprache gebracht. Der UN-Menschenrechtsrat stellt gleichsam das Organ eines global institutionalisierten Antisemitismus dar.
In der westlichen Hemisphäre kommt zum instinktiven kollektivistischen Judenhass noch ein anderes Motiv hinzu: Einmal nimmt man den Juden, indem sie unterschwellig für den Impuls der Emanzipation des Einzelnen stehen, jeglichen Kollektivismus besonders übel. Der Wahn einer mächtigen internationalen jüdischen Vernetzung und Verschwörung, jenseits jeglicher Realität in den internationalen Gremien, scheint hier symptomatisch. Hinzu kommt die Unterstellung einer moralischen Anmaßung der Juden als auserwähltes Volk, an der sich die Bereitschaft, gerade diesen eine moralische Verfehlung nachzuweisen, entzündet.
Ein ähnliches Motiv wie die Thematisierung des Missbrauchs in der Kirche, der sich rein statistisch unterhalb der Missbrauchszahlen anderer Institute, etwa Sportvereine oder Schulen bewegt, über die aber besonders eifrig berichtet wird.
- Aber Israel-Kritik kann man doch nicht mit Antisemitismus gleichsetzen.
- Bereits der konstituierte Begriff zeigt nicht anderes.
Das Wort "Israelkritik" verzeichnet bei der Google-Suche eine unvergleichliche hohe Ergebniszahl binnen Sekunden, die jegliche andere Wortverbindung einer Nation mit dem Begriff der Kritik um das mehr als hundertfache übertrifft.
Auch findet sich das Adjektiv "israelkritisch"in der Online-Ausgabe des Dudens. Dort definiert als: "Dem Staat Israel kritisch gegenüberstehend."
Hingegen erscheinen Begriffe wie "türkei-", USA-",russland-", "china-", oder "irankritisch", im Online-Duden gar nicht, noch sonst irgendwo in nennenswerter Häufigkeit.
Warum ist das so?
Das Schuldgefühl der Industriegesellschaft
In jeder technischen Methodik liegt eine Verdrängung des Gewachsenen der Gestalt. Aus diesem Grunde entstanden die Museen zur gleichen Zeit wie die Fabriken - man wollte die verdrängte Gestalt bürgerlich konservieren oder im Ziergarten des Kunstbetriebs züchten. Deshalb hat die Industriegesellschaft ein grundlegendes Schuldgefühl. Eine Beunruhigung die aus dem Kurzschluß des Weges und der Benutzung der Maschine kommt. Friedrich Georg Jünger formulierte dazu die Bemerkung:
Das Schuldgefühl im Industriestaats verlangt indes nach einem Sündenbock. Und das scheint eine nicht unwesentliche Rolle bei der israelfeindlichen und einseitigen Berichterstattung zum Nahostkonflikt zu spielen. Nämlich, dass ein moderner Industriestaat gegen eine gewachsene, in scheinbarer Ursprünglichkeit verbliebene Clan-Gesellschaft mit Eselskarren kämpft. Und deshalb werden die Palästinenser auch seit Jahren von der UNO am Tropf genährt und es gibt eine eigens eingerichtete Hilfsorganisationen nur für die Palästinenser die UNRWA
In der Einseitigkeit der Sicht auf den Nahostkonflikt will die globale Industriegesellschaft ihr Schuldgefühl loswerden und projiziert es auf Israel.
Indem Israel verurteilt wird und die Hamas romantisch verklärt wird, hofft man die Schuld der verdrängten Gestalt, die Verdrängung des Gewachsenen in der Industriegesellschaft loszuwerden.
Aber warum bündelt sich diese Projektion gerade bei Israel und den Juden?
Weil die Juden kein Staatskonstrukt "wie die anderen Völker" haben sollten, sondern ein föderatives Gemeinwesen. Die Vertreter der kultur-zionistischen Bewegung , so auch Martin Buber, strebten im Unterschied zum Volkszionismus des Theodor Herzl ein nicht-staatliches föderatives Gemeinwesens an, in dem sich einzelne Verbände zu größeren Verbänden organisieren sollten, dies auch in Föderation oder Konföderation mit den Arabern. Dies im Sinne der biblischen Föderation der zwölf Stämme, deren Zusammenhalt nicht auf einer Gemeinschaft um der Gemeinschaft willen basierte, sondern sich aus der Hinwendung zum Prinzip der Identität ergab.
Dieser gewachsene kulturelle Zusammenhalt wurde aufgegeben, als das Volk verlangte, "auch einen König wie die anderen Völker" zu haben.
Ähnlich das Anliegen Herzls, den Juden auch einen Nationalstaat zu verschaffen, wie ihn die anderen Völker haben, mit der Begründung, dem Antisemitismus damit die Grundlage zu entziehen, da die Juden nicht länger Fremde in den Nationalstaaten sein müssten, sondern in ihren eigenen Staat ziehen könnten. Es zeigt sich, dass diesem Staat die gleiche Entrechtung widerfährt, die den Juden widerfuhr. Daher die Aussage, Israel sei heute der Jude unter den Staaten.
Martin Buber warnte seinerzeit die Gründung eines jüdischen Nationalstaats als nationale Assimilation.
Jeder Staat läuft darauf hinaus, den Einzelnen auf eine Funktion der Gemeinschaft zu reduzieren. Daher ist die Forderung eines nichtstaatlichen Gemeinwesens bei den Juden, indem sie die Emanzipation des Einzelnen in die Menschheitsgeschichte eingebracht haben, kompromißloser gegeben, als bei anderen Völkern. Dies gilt auch für die Deutschen.
Warum für die Deutschen?
Die Deutschen haben, wie die Juden, den Erzengel Michael als Schutzpatron. Die Ansicht, nach der die Völker einen Schutzengel haben, geht auf das Buch Daniel, 12, 1 zurück, wo es heißt: Zu jener Zeit wird sich der Engelfürst Michael erheben, der für die Kinder deines Volkes einsteht.
Zuvor, in Daniel 10, 21 wird geschildert, wie Michael als Engelfürst der Israeliten gegen den Engelfürsten der Perser streitet.
Michael entspricht dem vierten, der vier astrologischen Quadranten. Er trennt Subjekt und Objekt und stellt es gegenüber. Beim Kampf im Himmel stieß er den Drachen hinab mit den Worten Mi Cha El? - Wer ist wie Gott? Michael steht für den Saturn, für die Bestimmung der Grenze von Ich und Du, innen und außen, früher und später, für die Bestimmung des Einzelnen in seiner Trennung vom Vorgegebenen.
Die Juden wurden als Volk seit jeher mit dem Zeichen Fische identifiziert. Daher gingen die Sterndeuter aus dem Osten, als sie im Jahre 6 vor Christus die Konjunktion von Jupiter und Saturn im Zeichen Fische beobachteten, davon aus, dass ein neuer König der Juden geboren werde. Mit dem Erzengel Michael als Patron obliegt es den Juden daher, im Sinne der Verbindung von Saturn und Neptun, dem Vertreter des Zeichens Fische, den Wassermann, die Identität des Einzelnen hervorzubringen.
Den Deutschen ordnete man stets das Zeichen Widder zu, wofür nicht zuletzt spricht, dass von Karl dem Großen über Bismark bis Helmut Kohl die Vertreter des Zeichens eine markante Rolle im Geschick der Deutschen spielten. Kaiser Heinrich II war es, der 1022 den Erzengel einst in der Grotte von Gargano fragte, ob er der Schutzpatron des Volkes der Deutschen werden wolle. Wenn es sich würdig erweisen würde, war diew antwort. Seitdem gilt Michael als Engel der Deutschen. In Verbindung mit dem Zewichen Widder entspräche das der Verbindung von Mars und Saturn, mithin die andere Rückseite von Neptun-Saturn. Insofern repräsentieren Juden und Deutsche zwei Seiten derselben Münze. Möglicherweise liegt hier eine astrologisches Erklärung des Holocausts. Indem der Mars-Saturn im Kollektiv zum Pluto wurde und die Vereinzelung nicht mehr zulassen wollte und damit bestrebt war, seinen Urgrund, den Neptun auszulöschen. Die Liebe der Juden zur deutschen Sprache ist bekannt, ähnlich wie das Hebräische weist auch das Deutsche eine nachvollziehbare etymologische Vielschichtigkeit der Worte auf, auch die, im Unterschied zum Englischen oder Französischen, klare Absetzung der Konsonanten verhält sich ähnlich. Etwa 90 Prozent der Juden in der Welt gehören den Aschkenasim an. Das sind die Nachkommen der jiddischsprachigen deutschen Juden aus Mitteleuropa, die nach Osteuropa und bis weit nach Russland wanderten.
Das Jiddische stellt das Deutsch des 16. Jahrhunderts dar, mit hebräischen, polnischen oder russischen Einsprengseln. Das in der Bibel stets positiv erwähnte Volk Aschkenas wurde im Judentum des Mittelalters mit den Deutschen identifiziert.
Die jüdische Gemeinde von Köln stellt die älteste urkundlich erwähnte jüdische Gemeinde nördlich der Alpen dar. In einem Schriftstück des Kaiser Konstantins werden Rechte der Juden in der Kölner Bürgerschaft definiert. Da sich von Köln und dem Rheinland wenig später die fränkische Herrschaft ausdehnte, dürften die Juden an der Sprachentwicklung des Deutschen einen Anteil haben. So wurde ein frühes Textzeugnisse in deutscher Sprache in hebräischer Schrift verfasst - der um das Jahr 1300 entstandene Duktus Horant, der eine Version das Gudrun-Lieds darstellt. Er wurde um 1890 in der Genisa der Ben-Esra-Synagoge in Kairo wiederentdeckt. Der SCH-Laut >>
- Dem Anschein nach, hat Israel die Rolle des Juden unter den Staaten übernommen, wenn etwa die UNO mehr Resolutionen gegen Israel verabschiedet, als gegen irgendeinen anderen Staat in der Welt. Darunter so brisante Vorwürfe wie die Benachteiligung der Frauen - unterzeichnet vom Iran oder von Saudi Arabien.
Angesichts der Tatsache, dass man seinerzeit, nach dem Unabhängigkeitskrieg, der der Gründung des Staates Israel und dem darauf einsetzenden Angriff der fünf arabischen Nachbarstaaten folgte, eigens eine UNO-Abteilung für palästinensische Flüchtlinge gründete, die UNRWA, international ein einzigartiger Vorgang, in dessen Genuss weder die, vor der chinesischen Besatzung geflüchteten Tibeter, oder die griechischen Flüchtlinge des türkisch besetzten Teils Zyperns noch die, der mannigfaltigen afrikanischen Bürgerkriege kamen, und dass der palästinensische Flüchtlingsstatus mittlerweile in der fünften Generation vererbt wird, ebenfalls einzigartig in der Welt, so, dass die Zahl der deklarierten palästinensischen Flüchtlinge, die von der UNRWA versorgt und im Flüchtlingsstatus gehalten werden, mittlerweile auf das nahezu siebenfache angewachsen ist, stellt sich die Frage, wie es zu diesem Sonderstatus kommen konnte und welche Motive ihm obliegen.
- Es wurde in Seminaren der Münchner Rhythmenlehre die Ansicht geäußert, mit dem Festhalten am Gesetzeskodex der Juden hätten sie quasi ihre Kultur konserviert und deren natürlichen Untergang verdrängt, der damit verbundene religöse Regelungszwang besetze das Bewusstsein und verhindere den Fluss des Lebens und daraus erwachse die Feindschaft gegenüber den Juden.
Das entspricht einem Geschichtsbild, in dem die Kulturen mit ihrem Aufstieg und Abstieg wie im darwinistischen Wettbewerb oder wie Mannschaften in der Fußball-Bundesliga betrachtet werden. Eine Entwicklung des Menschen im Sinne der Individuation, die sich in der Entwicklung der Kulturen ausdrückt wird ignoriert. Und so auch die Bedeutung, die dem Judentum wie dem Christenbtum für die Emanzipation des Einzelnen und für die Entwicklung des Ich-Bewusstseins zukommt.
Wenn man schon die Ägyptische Gefangenschaft, entsprechend der Saturn-Pluto-Verbindung, als Bild der Unterwerfung des Lebens des Einzelnen unter das Diktat des Kollektivs heranzieht, so kann diese nicht getrennt betrachtet werden, sondern ist im Sinne der Entwicklung der Individuums und der Herauslösung des Einzelnen aus der Fremdbestimmtheit zu sehen, wie sich in der biblischen Erzählung und der Geschichte des Juden bis zu Christus vollzieht.
Insofern erscheint es zwar als Widerspruch, wenn das Judentum die Achtung vor dem Leben des Einzelnen hervorgebracht hat und es sich zugleich durch einen Kodex detaillierter Regelungen auszeichnet. Es ist jedoch der Widerspruch einer Entwicklung.
Der Gegensatz ergibt sich gerade aus dem Konflikt des Einzelnen mit der Prägung der Gemeinschaft.
Deswegen hat das Zeichen Löwe am Aszendenten, bei dem die Freiheit des unmittelbaren Lebens angelegt ist, den Steinbock im fünften Haus - weil es hier um die Bestimmung der freien Bewegung des Einzelnen geht.
Wenn die Bestimmung des Einzelnen im Sinne einer aus sich hervorgebrachten Bewegung nicht zugelassen wird, muss sie zum äußeren Bestimmenden der Gemeinschaftsregelung werden - der Saturn, als Bestimmung des Einzelnen, wird zum äußeren Regelungszwang. Das innere Knochengerüst, das dem Menschen den aufrechten Gang ermöglicht, wird zum gesellschaftlichen Exoskelett, zum Korsett des Regelungszwangs.
Zu diesem Konflikt kann es indes nur dort kommen, wo der Impuls der eigenen Bewegung des Individuums und die Achtung vor dem Leben des Einzelnen überhaupt erst aufkommt und ins Bewusstsein tritt. Daher musste die Ägyptische Gefangenschaft die Voraussetzung bilden, damit der Impuls zur Ich-Aufnahme, der Impuls zur Identität des Menschen an ihn herantreten konnte.
Mit dem Erhalt der Gesetzestafeln auf dem Berge Sinai war der Mensch erstmals als Einzelner gegenüber dem Himmel angesprochen. Wobei die Gesetze nicht wesentlich waren, vielmehr ging es um das dialogische Verhältnis, das zunächst in diesen zum Ausdruck kommt. Ähnlich einem Kind, dessen Entwicklung zur Eigenständigkeit zunächst von den elterlichen Weisungen begleitet ist. Und das ihnen später als Person gegenübersteht.
So war bei der Verkündung der Thora am Sinai der Mensch, zwar noch im Volk, aber dennoch erstmals als ein Einzelner angesprochen, der in einer persönlichen Beziehung zu Gott steht. Nicht mehr war ein Pharao der Vermittler und Repräsentant der Gottheit, sondern ein jeder im Volk vernahm die Ansprache. Aus diesem Grunde sollte Moses, als es zum zweiten Mal während der Wüstenwanderung zu Wassermangel gekommen war, auch nicht mehr, wie zu Beginn der Wüstenwanderung und Jahrzehnte vor dem Sinai-Ereignis, mit seinem Stab auf den Felsen schlagen, damit Wasser hervorquillt, sondern er sollte sprechen zum Felsen. Der Stab war zuvor Signum der Kraft die dem Führer des Volkes zukam. Nun sollte Moses ihn beiseite lassen und sprechen. Den Stab hatten nur er und Aaron, die Sprache aber war jedem gegeben. Moses befolgte die Weisung nicht und beharrte offenbar auf der noch pharaonischen Rolle des Volksführers. Er schlug abermals mit dem Stab auf den Felsen, so dass Wasser hervorkam. Wegen dieser Verfehlung durfte er das versprochene Land nicht betreten. (siehe: Warum Moses das versprochene Land nicht betreten durfte >>)
Die spätere Emanzipation wurde durch den Propheten Jeremia artikuliert:
Ich werde meine Lehre in ihr Inneres legen und auf ihr Herz werde ich sie schreiben. .. Dann wird nicht mehr einer seinen Nächsten oder einer seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Ewigen! Denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten. (Jer. 31,34)
Auch in der frühen Kirche war man sich dieses essentiellen Anarchismus bewusst. So formulierte der, besonders in der Orthodoxen Kirche geschätzte Gregor von Nyssa kategorisch eine autoritätsunabhängige Erkenntnis und Gottesbegegnung:
Mehr als alles andere wichtig ist, dass wir keinerlei Notwendigkeit unterworfen und keiner Macht in Hörigkeit untergeben sind; sondern es steht bei uns, zu tun nach eigenem Ratschluss und Belieben. Denn die Tugend ist eine Sache der Freiwilligkeit und keiner Herrschaft untertan. Was aus Zwang und Gewalt erwächst, ist ebendeshalb keine Tugend. (Gregor von Nyssa, de hominis opificio)
Der Islam ist die Folge des verweigerten Dialogs zwischen Christentum und Judentum. Und dies von beiden Seiten
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Das Judentum hat die Bestimmung des Einzelnen in die Menschheit gebracht. Deswegen wurden sie verfolgt und deswegen sind sie das auserwählte Volk. Der Gesetzeskodex ist nur die andere Seite ist die Kompensation der Verweigerung der Bestimmung des Einzelnen in dem die Bestimmung durch das bestimmende der Regeln ersetzt wird. Zugleich kann dies nur stattfinden wo überhaupt die Bestimmung des Einzelnen entstanden ist und wo sie gefragt ist. Das war der Auszug aus Ägypten und die Verkündung der Gebote am Sinai im Geistes Judentums wird das auch genauso gefeiert nämlich als die Ansprache Gottes an den einzelnen Menschen die seitdem ein Individuum ist und nicht mehr bestimmt durch das Kollektiv seines Volkes das ist die Befreiung aus der ägyptischen Gefangenschaft die hier für das Kollektiv steht. Rudolf Steiner nennt dies den moralischen Impuls der durch das Judentum in die menschheitsgeschichte eingebracht wurde und dem Christentum seine Vollendung findet. Er meint mit moralisch dass der andere als ein Mensch wie Du erkannt wird das ist das jüdische Gebot der nächstenliebe was im Christentum von Jesus als das wichtigste und höchste Gebot genannt wird zusammen mit dem Gebot Gott aus ganzer Seele mit allen la Kraft und mit alle in Gedanken zu lieben. Damit ist gesagt dass Gott dem Menschen im anderen Menschen begegnet das bedeutet du sollst deine Nächsten lieben deine ist wie du. Und das ist das was Rudolf Steiner mit moralisch meint er meint dass hier der Mensch erstmals in eine Schuld geraten kann gegenüber seine Mitmenschen dass er ihm eine Antwort schuldig ist das ist die Teilung in ich und du in innen und außen wenn ich und gegenüber. Und daraus resultiert der Hass auf die Juden zum einen weil sie die Bestimmungen die Welt gebracht haben und für eine moralischen Impuls stehen der wenn sie ihm selber nicht treu sind ihnen zum Vorwurf gemacht wird ein ähnlicher Mechanismus wie beispielsweise die Skandalisierung des Missbrauchs in der katholischen Kirche oder der Vorwurf gegenüber einer selber irgendwo abgeschrieben oder übernommen zu haben der immer darauf pochte das andere bei ihm abgeschrieben hätten. Derjenige der moralisch auftritt oder die Bestimmung verkörpert wird in dem Moment wo er die Bestimmung verlässt oder sie durch die Regeln des bestimmenden ersetzt aus also im Kollektiv sich bestätigt am ehesten gemessen an der Bestimmung des Einzelnen die ihm selber wiederum als verunt heute Saturn als Ausgrenzung entgegengebracht wird. Weil sie die Bestimmung des Einzelnen in die Kultur einbrachten waren die Juden die erste Kultur die das menschenopfer ablehnte dass bei allen anderen Völkern noch üblich war von Römern Griechen bis zu den Germanen. Das heißt dass der Einzelne für das Kollektiv zu opfern war galt als Norm. Das Judentum hat hingegen den unabdingbaren Wert des Einzelnen Lebens betont.
Der Hass auf die Juden ist immer der Hass auf den Menschen die Juden verkörpern das menschliche sie stehen für das menschliche der Hass auf die Juden ist der Hass auf den Menschen es ist der Hass auf Christus
Freilich war der Gesetzeskodex eine Kompensation der Bestimmung des Einzelnen in dem dieses durch die Regelung ersetzt wurde aber es war eine Kompensation in der Krise einer Entwicklung, in die die anderen Völker überhaupt noch gar nicht eingetreten waren
Das Beispiel der Gebetsriemen
Jesus unterscheidet in seinen Worten zwischen den mosaischen Gesetzen und der schriftgelehrten Auslegung und daraus kommenden Überlieferung. So etwa bei XXX Euch wurde gesagt, Auch bezüglich der rituellen Handwaschungen macht er einen Unterschied zwischen Moses und der Überlieferung der Alten. Viele der mosaischen Vorschriften wie auch der Überlieferungen sind aus hygienischen oder auch gesundheitlichen Aspekten durchaus nachvollziehbar. So etwa die Vermeidung von Schweinefleisch. Wenn in der heutigen Praxis des orthodoxen Judentums die Trennung von Milchigem und Fleischigem vorgeschrieben ist, einschließlich des zu benutzenden Geschirrs, abgeleitet aus der mosaischen Weisung "Du sollst das Lamm nicht in der Milch seiner Mutter kochen", so mag das in der konkreten Regelung verstiegen erscheinen, allein hätte es sich bei Beachtung dieser Empfehlung verbeten, pflanzenfressende Haustiere wie Rinder und Schafe mit tierischen Proteinen zu füttern. Eine BSE-Seuche wäre ausgeschlossen. Es dürfte ein ungeheurer Schock für das Stoffwechselsystem von Pflanzenfressern sein, wenn es plötzlich mit tierischen Eiweißen konfrontiert wird. Und dieser Schrecken ist in der Weisung des Moses, Eiweiß aus den einander ausschließenden Lebensphasen nicht zu vermischen, enthalten.
Gleichwohl müssen in den Jahrhunderten vor der Geburt Jesu, Vorschriften entstanden sein, die er infrage stellte. Wobei die Hervorhebung der Weisung der Liebe zu Gott und der Liebe zum Nächsten als wichtigstes Gebot ohnehin jede Regelungsvorschrift erübrigte.
Exemplarisch für die Ersetzung einer inhaltlichen Orientierung durch eine Regelung oder konkrete Verrichtung kann die Praxis des Anlegens der Gebetsriemen gelten.
Es fällt schwer, sich Jesus vorzustellen, wie er Gebetsriemen anlegt. Aus den Evangelien geht jedoch hervor, dass dies zu Jesu Zeiten durchaus bereits üblich war, zumindest für einige Gruppierungen der heterogenen jüdischen Gesellschaft. Ausschlaggebend für das Ritual ist die Stelle 6,4-9 im 5. Buch Moses. Dort heißt es: "Höre, Israel: Der Ewige ist unser Gott, der Ewige allein! Und du sollst den Ewigen, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute weise, sollen in deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern lehren, und du sollst davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich hinlegst und wenn du aufstehst.Und du sollst sie als Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen als Merkzeichen zwischen deinen Augen sein, und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben. ... dass du nicht vergisst den Ewigen, der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, herausgeführt hat"
Sie sollen die Weisung der Liebe zu Gott und die Mahnung, sich nicht von den Umständen und von Kollektiven bestimmen zu lassen, im Handeln und im Sinn haben. Was kann törichter erscheinen, als daraus abzuleiten, sich eine Lederkapsel mit diesen Worten an die Stirn zu binden und Riemen an den Armen? Martin Buber sprach angesichts der Regelungsdogmatiker von den "Affen des Absoluten".
Die Praxis dürfte in den Jahrhunderten nach der assyrischen Deportation oder nach der Babylonischen Gefangenschaft entstanden sein, da sie bei den Samaritanern, die nur die Fünf Bücher Moses als verbindlich anerkennen, nicht vorkommt. Deportiert wurden hauptsächlich Angehörige der israelitischen Oberschicht, die Samaritaner stellen einen Teil der Nachkommen jener Israeliten dar, die im Nordreich verblieben waren, sich mit anderen Völkern vermischten, und die nach Ende der Babylonischen Gefangenschaft als Abspaltung betrachtet wurden. Die damit verbundene Geringschätzung der Samaritaner wird von Jesus aufgegriffen im Gleichnis vom barmherzigen Samariter, der als Einziger einem Verletzten hilft. Auch in der Begegnung mit der samaritanischen Frau am Brunnen von Sichem werden die Samaritaner und ihre Lehre erwähnt.
Waren es zur Zeit des Corona-Wahns noch Seiten wie "Die achse des Guten" die zitiert wurden, tauchten nun Al Jazeera auf, das Hetzportal der Muslimbruderschaft, der auch die Hamas angehört. Auch der Kurdenschlächter Erdogan wurde als Zeuge gegen Israel aufgerufen. Sein Partei, die AKP, steht ebenfalls der Muslimbruderschaft nahe.
Die Juden haben den Impuls der Befreiung aus der ägyptischen Gefangenschaft, aus der Befreiung der Bestimmung durch das Kollektiv, in die Welt gebracht, jedoch als Gemeinschaft. Dies war nötig, damit aus den Juden der Christus hervorgehen und mit Christus der Induviduationsimpuls des einzelnen Menschen Wirklichkeit werden konnte. Indem die Juden als Volk den Impuls der Vereinzelung, den, der Bestimmung des einzelnen Menschen in die Welt brachten, zugleich aber Volkszugehörige blieben, befinden sie sich in der Zone der Gefahr. Sie haben sich jeglicher Gemeinschaftsbestimmt heißt zu enthalten, alleine aus der Beziehung des Einzelnen zu seinen Mitmenschen heraus ein Gemeinwesen zu bilden. Nur ein gewachsenes, föderatives Gemeinwesen kann dem entsprechen.
Damit dürfen Juden keinen Staat bilden. Denn
Im Staat ist der Einzelne nur Funktion der Gemeinschaft.
Zwar entkommen der ägyptischen Gefangenschaft,aber noch nicht angekommen in der Bestimmung des Einzelnen, wo ihm nichts geschehen kann, da er nirgends zugehörig ist. Das Schicksal der Juden steht hierbei für das Schicksal des Menschen in der technokratischen Fremdbesetzung.
Der Hass auf die Juden ist der Hass auf das menschliche auf das nicht regelbare.
Die Gebetsriemen
Jesus unterscheidet in seinen Worten zwischen den mosaischen Gesetzen und der schriftgelehrten Auslegung und daraus kommenden Überlieferung. So etwa bei XXX Euch wurde gesagt, Auch bezüglich der rituellen Handwaschungen macht er einen Unterschied zwischen Moses und der Überlieferung der Alten. Viele der mosaischen Vorschriften wie auch der Überlieferungen sind aus hygienischen oder auch gesundheitlichen Aspekten durchaus nachvollziehbar. So etwa die Vermeidung von Schweinefleisch. Wenn in der heutigen Praxis des orthodoxen Judentums die Trennung von Milchigem und Fleischigem vorgeschrieben ist, einschließlich des zu benutzenden Geschirrs, abgeleitet aus der mosaischen Weisung "Du sollst das Lamm nicht in der Milch seiner Mutter kochen", so mag das in der konkreten Regelung verstiegen erscheinen, allein hätte es sich bei Beachtung dieser Empfehlung verbeten, pflanzenfressende Haustiere wie Rinder und Schafe mit tierischen Proteinen zu füttern. Eine BSE-Seuche wäre ausgeschlossen. Es dürfte ein ungeheurer Schock für das Stoffwechselsystem von Pflanzenfressern sein, wenn es plötzlich mit tierischen Eiweißen konfrontiert wird. Und dieser Schrecken ist in der Weisung des Moses, Eiweiß aus den einander ausschließenden Lebensphasen nicht zu vermischen, enthalten.
Gleichwohl müssen in den Jahrhunderten vor der Geburt Jesu, Vorschriften entstanden sein, die er infrage stellte. Wobei die Hervorhebung der Weisung der Liebe zu Gott und der Liebe zum Nächsten als wichtigstes Gebot ohnehin jede Regelungsvorschrift erübrigte. Es fällt indes schwer, sich Jesus vorzustellen, wie er Gebetsriemen anlegt. Aus den Evangelien geht jedoch hervor, dass dies zu Jesu Zeiten durchaus bereits Praxis war, zumindest für einige Gruppierungen der heterogenen jüdischen Gesellschaft. Die Praxis orientiert sich an der Formulierung aus 5 Moses 6,4-9: Höre, Israel: Der Ewige ist unser Gott, der Ewige allein! 5 Und du sollst den Ewigen, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen, und du sollst davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich hinlegst und wenn du aufstehst.Und du sollst sie als Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen als Merkzeichen zwischen deinen Augen sein, und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben.
Was kann törichter erscheinen, als aus der Weisung, die Liebe zu Gott im Handeln und im Sinn zu haben, abzuleiten, sich eine Lederkapsel mit diesen Worten an die Stirn zu binden und Riemen an den Armen?
Die Praxis dürfte in den Jahrhunderten nach der assyrischen Deportation oder nach der Babylonischen Gefangenschaft entstanden sein, da sie bei den Samaritanern, die nur die Fünf Bücher Moses als verbindlich anerkennen, nicht vorkommt. Deportiert wurden hauptsächlich Angehörige der israelitischen Oberschicht, die Samaritaner stellen einen Teil der Nachkommen jener Israeliten dar, die im Nordreich verblieben waren, sich mit anderen Völkern vermischten, und die nach Ende der Babylonischen Gefangenschaft als Abspaltung betrachtet wurden. Die damit verbundene Geringschätzung der Samaritaner wird von Jesus aufgegriffen im Gleichnis vom barmherzigen Samariter, der als Einziger einem Verletzten hilft. Auch in der Begegnung mit der samaritanischen Frau am Brunnen von Sichem werden die Samaritaner und ihre Lehre erwähnt.
Israel ist der Sündenbock der globalen Industriegesellschaft.
I
Der Uno-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich am 6.12 auf Artikel 99 der UN-Charta berufen um Israel zu stoppen im Gazastreifen. Das hat er nicht als Syrien Bürgerkrieg gegen die eigene Bevölkerung geführt hat, nicht als Russland die Ukraine überfiel, aber wenn Israel sich verteidigt, gegen einen massiven Terroranschlag - da macht er es.
Wenn sie wissen wollen, was genau Antisemitismus ist: Das ist Antisemitismus. Wenn für Juden anderes Recht gilt, als für den Rest der Welt.
Dieter Nuhr, Jahresrückblick 2023
Antisemitismus fängt dort an, wo man Juden etwas übelnimmt, was man anderen nicht übelnehmen würde.
Henryk M. Broder
Die UN Watch dokumentiert von 2015 bis 2022 140 Resolutionen der UN-Generalversammlung gegen Israel.
Zugleich gab es insgesamt 68 zu anderen Ländern.
Im Jahre 2022 allein 15 gegen Israel, während etwa die Türkei trotz der völkerrechtswidrigen Angriffe im Irak und in Syrien auf die dortigen Kurdengebiete sowie der damit verbundenen Grenzverschiebungen mit keiner Resolution bedacht wurde. Auch China war trotz des fortgesetzten Ethnozids an den Uiguren, verbunden mit großangelegten Deportationen und titanischen Umerziehungslagern, keinerlei Kritik seitens der UN ausgesetzt.
Ebenso ging Saudi Arabien mit seiner staatlich verankerten Frauenentrechtung und der religiösen Verfolgung der Nicht-Muslime sowie Nicht-Sunniten leer aus. Syrien erhielt eine Resolution, der Iran ebenfalls eine.
Meine Familie ist recht progressiv und säkular, daher war sie gegenüber meiner Kritik am Islam und der muslimischen Gesellschaft ziemlich tolerant. Aber als ich anfing, die Hamas zu kritisieren und das Existenzrecht des israelischen Staates zu verteidigen, beendeten mein bester Freund und mein Bruder ihre Beziehung zu mir. Dadurch wurde mir etwas klar, was ich schon lange wusste, aber nicht in Worte fassen konnte: Palästina ist auch eine Religion.
Luai Ahmed, 2014 aus dem Jemen nach Schweden geflohen, nachdem al-Qaida den Namen seiner Mutter auf einer Todesliste veröffentlicht hatte. Kolumnist für die schwedische Nachrichten-Website „Bulletin“.
In der Apokalypse des Johannes findet sich der Hinweis auf die Zahl 666, die Zahl des Tieres:
"... und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.
Hier ist die Weisheit. Wer VerständnisA hat, berechne die Zahl des Tieres! Denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist 666" Offenbarung, 13;17/18.
In der Textstelle, welche die Zahl nennt, wird diese als die Zahl eines Namens ausgegeben, und es wird empfohlen die Bedeutung zu ergründen..
Im Laufe der Geschichte wurden je nach Neigung etliche Namen in das Schema verschiedener Zahlen-Buchstaben-Systeme gesetzt.
Verschiedene geschichtliche Gestalten wurden in Zusammenhang mit der Zahl gebracht. Auch das Internet mit seiner Einwahl in Form des dreimaligen w, im Hebräischen und früher im Griechischen das Zeichen für die 6 wird hier assoziert.
Agrippa von Nettesheim, einer der Vertreter der christlichen Kabbalah, wies darauf hin, die Zahl, entsprechend dem hebräischen Hintergrund des Autors der Apokalypse, hebräisch zu lesen.
Im Hebräischen werden die 22 Zeichen der Buchstabenreihe als Zahlenzeichen verwendet. Die ersten zehn Buchstaben stellen die Zahlen 1 bis 10 dar, die folgenden acht den Rest der Zehnerreihe, 20 bis 90 und die letzen vier Buchstaben die Hunderterreihe bis 400. Darüber hinausgehende Zahlen werden zusammengesetzt dargestellt.
Das ergibt bei der 666 die hebräische Schreibweise von 60+6+200+400.
Die 60 entspricht dem stimmlosen S des Samechs, 6 dem wav, hier als O oder U, die 200 dem Resch, die 400 dem letzten Buchstaben Thaw.
Die Zahl als Name gelesen ergibt im Hebräischen - so Agrippa – SORaTH.
Mit diesem Namen wird in der Kabbalah ein Dämon benannt, der die Sonne betrifft. Rudof Steiner, der sich Agrippa anschliesst, nennt ihn das Sonnendämonium. In diesem sinne stellt es den Antichristen dar, der sich gegen das Ich des Menschen richtet.
Der Name basiert auf dem hebräischen Wortstamm SR oder SOR - סוﬧ , welcher als Adjektiv abweichend bedeutet, wie rückwärts oder drehend im negativen Sinne, nämlich als Rückfall. Eine Abkehr vom Wege, eine Rückkehr zu den Fleischtöpfen Ägyptens nachdem man bereits auf dem Wege war. Ebenfalls dazu, indem das mittlere vaw ו fortfällt, gehören: SR –סﬧ, düster, finster, außer sich sein,missmutig, sowie SoReR - סוﬧﬧ widerspenstig, SeRaW- סﬧב , sich verweigern, SaRaCH-סﬧח sündigen
Auch der Name SaRTaN – סﬧטן für den Krebs, der sich häufig rückwärts oder seitwärts bewegt, ergibt sich aus dieser Wurzel.
Der dem Tierkreiszeichen Krebs zugeordnete Mond bildet in seiner Bahn den Schnittpunkt mit der Ekliptik, der Sonnenbahn, den Mondknoten.
Er stellt ein wesentliches Element der chaldäischen Astrologie dar, bewegt sich im Tierkreis rückwärts.
Aus dem Zusammenhang mit dem Mond, als Planet des Krebses, dürfte sich die Bezeichnung des rükwärtsgehenden Krebses als Name für diese Tierkreisphase ergeben haben.
Bei einer Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond vor die Sonne und verdeckt sie im Bereich des Kernschattens völlig. Diese Art der Konjunktion kann nur auf der Ekliptik, also der Sonnenbahn selber stattfinden und nicht, wie bei anderen geläufigen Konjunktionen, wenn sich ein Planet nur parallel zur Sonnenbahn, auf gleicher Ekliptikhöhe befindet. Daher stehen bei einer Sonnenfinsternis, Sonne und Mond immer in der Nähe des Mondknotens.
Da mithin Sonnen- und Mondfinsternisse nur in der Nähe des Mondknotens stattfinden, haben die Chaldäer ihn als Drachen oder Dämon artikuliert, der neben der Ekliptik haust und rückwärts gehend periodisch die Sonne verschluckt oder verfinstert. Daher auch der Name Drakonitischer Punkt oder Drachenpunkt für den Mondknoten, Drachenkopf für den aufsteigenden südlichen Mondknoten und Drachenschwanz für den gegenüberliegenden, absteigenden, nördlichen Mondknoten.
Die chaldäischen Sterndeuter rechneten mit verschiedenen Mondzyklen, die sich aus unterschiedlichen Bezugsrahmen ergeben.
Die Runde des Mondes durch den Tierkreis, also über den Frühlingspunkt oder einen sonstigen Punkt der Ekliptik stellt den Tropischen Monat dar. Er dauert 27,32 Tage. Das ist die Zeit, die der Mond braucht, um wieder an den gleichen Punkt im Tierkreis zu gelangen.
Die Runde des Mondes über die Sonne bildet den Synodischen Monat. Von Neumond zu Neumond vergehen im Mittel 29,53 Tage. Das sind 2,21 Tage mehr, als die Runde durch den Tierkreis. Wenn der Mond wieder an der Stelle Tierkreises ankommt, wo der letzte Neumond stattfand, ist die Sonne bereits um ein Tierkreiszeichen weiter gegangen und der Mond braucht zwei Tage, um diese Distanz aufzuholen und die Sonne erneut zu passieren. Auf dem Synodischen Monat basiert der Kalendermonat des Sonnenkalenders
Einen weiteren Mondzyklus ergibt der drakonitische Monat. Er dauert nur 27,21 Tage. Das ist die Zeit, die der Mond benötigt um nach einem Umlauf den Mondknoten wieder zu überschreiten. Da dieser in der Zwischenzeit um etwa 1,6 Grad zurückgewandert ist, benötigt der Mond hierfür etwa zwei Stunden weniger als für die Tierkreisrunde und 2,32 Tage weniger, als für die synodische Runde.
Das ergibt ein Verhältnis von Synodischem Monat und Drakonitischem Monat, bei dem sich in 223 Synodischen Monaten 242 drakonitische Monate vollenden, d.h. ganzzahlig aufgehen.
Da Sonnenfinsternisse nur stattfinden, wenn Sonne und Mond in der Nähe des Drachenpunktes sind, können sich Finsternisse nur bei vollendeten drakonitischen Monaten ereignen. Nach 242 drakonitischen Monaten und 223 synodischen Monaten, das sind 18,03 Jahre, trifft sich der drakonitische Mondrhythmus mit dem synodischen Mondrhythmus. Das heißt, dass Mondknoten, Mond und Sonne sich nach dieser Zeit wieder im gleichen Verhältnis zueinander befinden. 18,03 Jahre nach einer Finsternis ist daher mit einer nächsten Finsternis zu rechnen.
Dieser Zyklus der Sonnenfinsternisse war bereits den chaldäischen Sterndeutern bekannt. Er wird in verschiedenen Texten der griechischen Antike Saroi genannt, woraus sich der heutige Name der Saros-Periode ableitet.
Die griechische Bezeichnung geht unverkennbar auf das Wortfeld der Silbe SoR im chaldäisch-aramäischen-hebräischen Sprachraum zurück, welche im Zusammenhang mit der Rückwärtsbewegung des Mondknotens und den damit verbundenen Sonnenfinsternissen steht. So auch in der Kabalah der Name SORaTH für den betreffenden Dämon.
Wobei die wenig mehr als 18 Jahre der Zeitspanne des Zyklus wiederum auf die dreimalige 6 verweisen.
Die Sinnverwandtschaft, verweigernd, widerspenstig/störrisch und abweichend, rückfällig-umkehrend, entspricht der Deutung des Irenäus von Lyon: Die Zahl 12 so Irenäus, stellt die Zahl der Ganzheit dar. Die 6 steht in diesem Sinne für die Hälfte oder die Halbheit.
In der dreimaligen Wiederholung der 6 liegt, so Irenäus, das dreimalige Verharren in der Halbheit, der trotzigen Verweigerung gegenüber dem Geist, die in Form der dreimaligen Wiederholung zum endgültigen Abfall zur Apostasie würde.
Die 6 wird in der Münchner Rhythmenlehre dem Merkur zugeordnet, welcher als Planet der Zeichen Zwillinge und Jungfrau für Intellekt und Rationalität steht. Durch die dreimalige Wiederholung der 6 ergibt sich der Hinweis auf ein intellektuelles bzw. rationalistisches Denken welches zur Ausschließlichkeit erhoben wird. Dies wird bildlich, indem die Zeichen Zwillinge und Jungfrau jeweils am Ende ihres Viertels stehen. In der Reihe Widder, Stier, Zwillinge bildet das Merkurzeichen Zwillinge den Abschluss, bevor eine neue Phase beginnt, nämlich die seelische Eigenbewegung im Krebs.
Diese seelischen Eigenbewegung mit der Reihe Krebs, Löwe, Jungfrau endet wiederum mit dem anderen Merkurzeichen Jungfrau, das hier zugleich das letzte Zeichen der unteren Hälfte bildet, bevor sich mit dem Überschreiten des Deszendenten zur Waage hin die Öffnung gegenüber dem Geist ergibt.
Verweigert das Merkur-Zeichen Zwillinge am Ende der Entwicklung des ersten Quadranten die Überschreitung zu Krebs und damit zur seelischen Eigenbewegung hin, so verbleibt der materielle Quadrant erstarrend, in sich selbst maschinenhaft kreisend, verweigert das Merkur-Zeichen Jungfrau die Öffnung zur Waage hin, verbleibt das Seelische begegnungslos in der Selbstgenüsslichkeit.
Der Merkur ist eigentlich in diesem Sinne der Mittler. Mit der dreimaligen Wiederholung der 6 verharrt die Vermittlung in sich selbst kreisend, wird sich selbst zum Inhalt
Ein Intellellekt der sich selbst zum Objekt wurde und in sich selber kreist.
Eine Verabsolutierung der Medien, in der die Vermittlung sich selbst zum Inhalt hat.
Zwar trifft das bereits auf Presse und Rundfunk zu, aber erst mit der Etablierung des Internet, dessen Einwahl, www, als dreimaliges Wav gelesen, die Zahl ergibt, wird die Vermittlung in einer Weise zum Selbstzweck, wie zuvor nicht.
Eine Vermittlung, die sich selber zum Inhalt macht.
Das ist der falsche, zum Merkur geworden Saturn, der keinen Uranus und keinen Neptun in die Zeit fügt, sondern in den Verrichtungen seiner Verrichtungen kreist. Der Logos, der ursprünglich das Gegensatzprinzip, die Scheidung in die Polarität bewirkt und damit die Identität der Person entstehen lässt, wird hier seines Ursprungs bei Heraklit enthoben und auf ein Ordungsprinzip reduziert.
Das ist der falsche Logos, der Antichrist.
Das betrifft auch eine Geldwirtschaft, in der das Geld, was ja eigentlich der Vermittlung dienen sollte, selber zur Ware wird.
Ein Kriterium, welches jegliche Zinswirtschaft betrifft, aber insbesondere die modernen Börsenvorgänge.
Daher sprechen manche beim modernen Börsengeschehen auch vom "subjekt- und objektlosen Geld".
Erfahrungsgemäß ist die Symbolik der Zahlen auch in der nicht-hebräischen Schreibweise der Bibelübersetzungen von einer gewissen Bedeutung.
Rudolf Steiner, welcher Agrippas Aussagen aufgreift, rechnete die 666 auf das Jahr 0 auf, Er meinte, dass in diesem Jahre der erste Angriff des Antichristen erfolgt sei, welcher dann durch die Entstehung des Islam gewissermaßen aufgenommen sowie in abgeschwächter Weise umgeleitet und worden wäre.
Den zweiten Angriff rechnete er mit der Verdoppelung der Zahl auf das Jahr 1332, für ihn die Zerstörung des Templerordens durch Philipp von Frankreich. Die Templer hatten, so Steiner, eine wohltätige Geldwirtschaft einführen wollen. Durch Philipps Beseitigung der Templer verbunden mit dem Raub der Besitztümer des Ordens entwickelte sich eine andere Form des Finanzwesens, in der der Mensch nicht mehr das Maß sein sollte.
Der dritte Angriff des Antichristen war demnach im Jahre 1998. Laut Steiner hätte dieser Angriff 66 Jahre zuvor begonnen, also 1932/33.
Um sich eine Anschauung zu verschaffen, kann man anhand geschichtlicher Daten die Zahl mit Ereignissen verknüpfen.
Sicherlich ist hier die Gefahr der Spekulation gegeben, aber einiges ist schon merkwürdig.
Etwa die Bundestagswahl mit der 1998 die rot-grüne Koalition in der BRD an die Macht kam. Es waren – weil drei Parlamentsmitglieder fehlten - genau 666 Abgeordnete - und es war die erste BRD-Regierung die das" So wahr mir Gott helfe" bei der Zeremonie des Amtsantritts wegfallen ließ.
Oder der Fall des jüdischen Sektenführers Schabbtai Zwi, der sich im Jahre 1666 als Messias ausrufen ließ, dem dann viele Juden folgten, was für das Judentum zu einer geistesgeschichtlichen Katastrophe wurde. Hätten Schabtai Zwis Anhänger von der lateinischen Schreibweise und der christlichen Jahreszahl Notiz genommen, vielleicht hätten sie mehr Bedenken gehabt.
Im Jahre 1998, der dreimaligen Wiederholung des Jahres 666 wurde die ICANN installiert, die Internet Corporation für Assigned Names and Numbers.
Die ICANN wird auch als „Weltregierung des Internets“ bezeichnet. Sie kontrolliert die Verwaltung von Namen und Adressen im Internet und entscheidet über technische Verfahrensstandards. ICANN untersteht dem US-amerikanischen Handelsministerium und ist somit ein Organ der US-Regierung. Das Institut bestimmt durch die Kontrolle technischer Voraussetzungen das Netz.
Die andere, noch gravierendere Erscheinung des Jahres 1998 stellt das Aufkommen der Suchmaschine Google dar. Erst mit diesem Werkzeug hielt das Internet Einzug in jedermanns Wohnung und Kommunikation. Zuvor hatte es hinsichtlich der mit dem Internet verknüpften Erwartungen noch die Berufsempfehlung wie die, des Internetbrookers gegeben. Dieser sollte ein Experte für Internetsuche sein, an den sich Menschen ohne Internetkenntnisse wenden würden, um für diese Dienstleistung ein Honorar zu bezahlen. Denn die Suche im Internet war schwierig und kompliziert. Mit Google war jedermann ein Internetbrooker. Heute nach 27 Jahren Google unvorstellbar.
Zwar gab es zuvor schon Telefon und Rundfunkrepotagen aus fernen Ländern, aber mittels des Internets ist es heute möglich, jederzeit von Köln aus mit jemandem in Alaska über den Bildschirm scheinbar gemeinsam einen Kaffee zu trinken und sich über die Katze zu unterhalten. Dazwischen liegt ein Meer und ein Kontinent. Das schließt die Unvereinbarkeiten der Orte kurz. Diese Unvereinbarkeit drückt sich in der Entfernung aus, sie wird zum Erlebnis, wenn man diesen Weg zurücklegen muss, um tatsächlich von Angesicht zu Angesicht miteinander zu sprechen. Das Verdrängte der nicht erlebten Unvereinbarkeit in der globalen kollektivistischen Kurzschließung der räumlichen Unterschiede lädt sich auf. Es wird zur gestauten Aggression und zur Bedrohung. Die Bedrohung durch Messerangriffe in Fußgängerzonen von Vertretern des globalen Transfers ist ein unmittelbarer Ausdruck des Verdrängten der Globalisierung: Kurzum: man kann nicht via Bildschirm mit Alaska Konversation pflegen und meinen, man könne wie ehedem gefahrlos in der nächtlichen Fussgängerzone wandeln.
Der regierungsopportune Politologe Herfried Münkler hat dies im Zuge der von Bundeskanzlerin Merkel eingeleiteten Flüchtlingskrise genau so artikuliert. Indem er geltend machte, eine massenweise Zuwanderung eine natürliche Folge der Globalisierung. Und man könne nicht die Vorteile der Globalisierung genießen und die Aufhebung jeglicher Grenzen.
Münklers Darstellung bezieht sich auf die funktionalen Folgerungen einer globalen Kommunikation und einer damit verbundenen globalen Mobilität Er hat Recht in einem ganz anderen Sinn: man kann nicht mit Alaska per Video plaudern und dann auf die Fußgängerzone gehen, und denken, es wäre nichts. Es wäre alles wie vorher. Etwas hat sich aufgeladen. In dem Akt der Kurzschließung dieser, ohne Technik kaum zu durchmessenden Entfernung liegt bereits eine Bedrohung.
Steht die Zahl die zahl 12 für die ganzheit, die zahl der dreimsligen 6 für das trotzige verharren in der halbheit, in deren dreimaliger Aussage diese sich zur Vollständigkeit erkläre und den endgültigen
Ausschluß des Geistes statuiere, nach irinäus daher die Zahl der apostasie.
Wenn vom Bild des Tieres die rede ist, so ist, anders als beim Menschen, der nach dem bilde Gottes, das heißt ihm gegenüber geschaffen ist, und damit eine begegnung, ein objekt hat, darin die Spiegelung des subjektiven formuliert, bei der die Öffnung ausgeschlossen ist.
In der rhythmische nlehre steht die sechs für den Merkur.
Dessen Zeichen Jungfrau bildet das sechste der unteren Reihe, bevor sich mit dem schritt über den deszendenten der Horizont erschließt. Das andere merkurzeichen Zwillinge steht ebenfalls am Ende seines Verbundes, bevor im Krebs das seelische zur Anwesenheit drängt.
Die Deutung des irinäus ist anschaulich jedoch enthält die Zahl noch eine weitere Schicht der Deutung. Wie auch bei anderen zahlen des Johannesevangeliums erschließt sich diese durch die hebräische lesart, in der die dreimalige sechs mit den Buchstaben des hebräischen Alphabets geschrieben wurde. Die Zahl schshundertsechsundsechzig ist in der hebräischen buchstabenreihe nicht direkt darstellbar, da die hebräische buchstabenreihe zählen nur bis zur vierhundert darstellt, für die das taw steht. Es bedarf des resch, des Zeichens für die zweihundert. So ergeben sich zur Darstellung der zahl die Buchstaben samech für die 60, WAV für die 6 und thaw und resch für die 600. das ergibt das wort sorath. Es ist in der jüdischen mystik der Name einer widersachermacht, die mit der Sonnenfinsternis verbunden ist. Das Wort hängt etymologisch mit der babylonischen saros-periode zusammen,
das ist die Zeit von einer bestimmten Sonnenfinsternis bis zu ihrer Wiederkehr.
sie beträgt 18,7 Jahre. Die semitische Wurzel sr oder sor bezieht sich auf eine Rückwendung, eine Drehung rückwärts. Das bezieht sich auf den im tuwrkreus rückwärts wandernden mondknoten, in dessen Nähe die Sonnenfinsternisse stets stattfinden. Der Name Drachenkopf und drachenschwanz für den aufsteigenden und absteigenden mondknoten zeugt vom Bild eines Drachen, der sich auf der Ekliptik rückwärts bewegt und periodisch die Sonne verfinstert. Der Zusammenhang des mondes mit den mondknoten erklärt das Zeichen Krebs, denn man als rückwärtsläufer verstand. Daher sein semitischen Name sartan.
Sorath wird von Steiner als jene widersachermacht bezeichnet, die den Menschen in seinem ich angreift. Der sonnendämon.
Nichtsdestotrotz scheint auch die dreimalige 6 ihre strukturelle verbindlichkeit zu haben. Würde sie im hebräische statt als Zahl als dreimalige Wiederholung der 6 geschrieben, ergäbe sie ein dreimaligs waw, also ein www.
Aufschluß gibt auch ihre Darstellung als additionsreihe der 36. die Zahlenreihe von 1 bis 36 ergibt addiert 666. Die Zahl 36 wiederum, das Produkt von 6 mal 6, steht in der jüdischen Tradition für die 36 Zadikim, die 36 Gerechten, die unerkannt waltend den fortbestand der Welt bewirken.
Jesus gibt in einer rede an seine Freunde dem einen reuigen Sünder, der Gott näher steht als 99 Gerechte den Vorzug.
Diese kategorische Absage an die Regelung des Lebens wirft ein Licht auf die Bewandtnis die den es mit der 666 hat.
Sie stellt die Perfektion der Regelung und die damit verbundene ausschließung des Lebens dar.
Der babylonische Name Saros, hebräisch SORaTH סורת, stellt in der akkadischen Buchstabenreihe die Zahl 60-6-200-400, also 666 dar, der dreimaligen 6, welche eben als Quersumme die besagte 18 ergibt und welche die Aditionsreihe von 36 ist.
Ähnlich wie man den Mondknoten, weil mit den Finsternissen im Zusammenhang stehend, als Drache bezeichnete, wurde auch Saros als Dämon betrachtet.
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